Wolf gehört nicht ins Jagdrecht
NABU kritisiert populistische Panikmache


28. Februar 2014 – Der NABU lehnt die von Landesjagdverband und Teilen der CDU geäußerte Forderung nach Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht und einer Bestandsregulation entschieden ab. „Wieder einmal wird hier versucht, mit populistischen Äußerungen gezielt Stimmung gegen den Wolf im Land zu machen“, so NABU-Landesvorsitzender Stefan Schwill. „Das ist unverantwortlich, weil dadurch Ängste und Unsicherheiten in der Bevölkerung geschürt werden, die unbegründet sind.“
Ein aktueller Blick nach Schweden zeigt außerdem, dass eine Aufnahme ins Jagdrecht bzw. eine Bejagung des Wolfs mit geltendem EU-Recht unvereinbar ist. Erst im Januar hat ein schwedisches Gericht die Pläne zur Bejagung von Wölfen zu Fall gebracht, und die Europäische Kommission prüft die Aufnahme eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen Schweden. "Wie in unserem nördlichen Nachbarland ist die Zahl der Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern weit von der Tragekapazität der Ökosysteme entfernt. Auf absehbare Zeit schließt dieser Umstand eine Regulierung dieser Tierart kategorisch aus, eine Einordnung ins Jagdrecht wäre also widersinnig“, so Schwill weiter.
Im Rahmen der Wolfsinfokampagne, die der NABU Mecklenburg-Vorpommern auch in diesem Jahr fortführt, erreichte den NABU bisher breiter Zuspruch. „Vertreter des Landesjagdverbandes oder der CDU-Landtagsfraktion sind der Einladung zu unseren Infoveranstaltungen leider bisher nicht gefolgt“, bedauert Stefan Schwill. Darin bietet der NABU viele Informationen zu Lebensweise und Verhalten des Wolfs für die breite Öffentlichkeit, sowie Tipps zum Herdenschutz für Nutztierhalter in Wolfsregionen an. „Unser Ziel ist es, Unsicherheiten entgegenzuwirken und Vorurteile gegenüber dem Wolf aus dem Weg zu räumen“, so Schwill. „Daran sollte sich auch die Landespolitik beteiligen, statt ständig neue Panik zu verbreiten.“
Mit der Rückkehr des Wolfes nach Mecklenburg-Vorpommern werden auch alte Legenden wieder wach, vor allem sein Fressverhalten betreffend. Nun wurden Kotproben untersucht, Diese belegen eindeutig: Der Mensch steht nicht auf dem Speiseplan des Wolfes. Mehr →