Haussperling - Foto: NABU/Marco Frank
Spatzen brechen Rekorde
So viele Vögel wie nie bei „Stunde der Gartenvögel“ in MV gezählt
04. Juni 2019 - Sein Vetter, der Feldsperling, macht es ihm nach. „Beide Arten wurden in diesem Jahr etwa 26 bis 30 Prozent häufiger gezählt als im Vorjahr“, sagt Ulf Bähker vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. „Sie belegen Platz eins und zwei der häufigsten Gartenvögel in MV.“
Insgesamt beteiligten sich im Nordosten über 1.500 Vogelfreunde an der Aktion und meldeten über 45.000 Vögel aus 1.020 Gärten und Parks. Damit wurden bei der diesjährigen Gartenvogelzählung insgesamt die meisten Vögel seit Beginn der Aktion gezählt. Am weitesten verbreitet ist nach wie vor die Amsel, denn sie wurde in nahezu jedem Garten angetroffen und belegt Platz drei der häufigsten Gartenvögel. Da im letzten Jahr erstmals das sogenannte Usutu-Virus in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt wurde, welches in der Vergangenheit in anderen Bundesländern zu Bestandseinbrüchen bei der Amsel führte, blickt der NABU gespannt auf die kommenden Vogelerfassungen. Auf den Plätzen vier bis sechs folgen Star, Kohlmeise und Blaumeise. Insgesamt wurden pro Garten durchschnittlich 44 Vögel gezählt.
Die Top 10 der häufigsten Gartenvögel in Mecklenburg-Vorpommern
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Feldsperlinge - Foto: NABU/Olaf Rambow
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Amselweibchen in Kirschbaum - Foto: Frank Derer
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Star - Foto: Frank Derer
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Kohlmeise mit Raupe - Foto: Frank Derer
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Junge Blaumeise nach ihrem ersten Flug - Foto: NABU/Guenter Lessenich
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Rauchschwalbe - Foto: NABU/Robert Lange
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Elster - Foto: Regine Schulz/www.naturgucker.de
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Mehlschwalben auf Lehmsuche - Foto: Bärbel Franzke
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Grünfink - Foto: Frank Derer
Insektenschwund macht sich bemerkmar
Leider macht sich aber auch bei den Gartenvögeln, denen es immer noch viel besser geht als den Feldvögeln, offensichtlich der Insektenschwund bemerkbar. Während sich insgesamt bei den Gartenvögeln Zu- und Abnahmen die Waage halten, gibt es bei den reinen Insektenfressern in den Gärten keine Gewinner: Von den neun häufigsten Insektenfresser-Arten nehmen deutschlandweit sechs deutlich ab, nur drei können ihre Bestände halten. Besonders dramatisch sind die anhaltenden Rückgänge seit Beginn der Stunde der Gartenvögel im Jahr 2005 bei Mauersegler mit minus sieben Prozent pro Jahr, Mehlschwalbe mit minus fünf Prozent pro Jahr und Hausrotschwanz mit einem Minus von vier Prozent pro Jahr. Auch Mönchsgrasmücke, Zaunkönig und Zilpzalp nehmen in den Gärten deutlich ab.
Mitmachen beim Insektensommer
Wie es um die Insekten-Nahrung vieler Vögel in Deutschland bestellt ist, darum geht es übrigens bei der aktuellen Mitmach-Aktion „Insektensommer“, deren erste Phase noch bis 9. Juni läuft. Naturfans sind dazu aufgerufen, in ihrer Umgebung vom 31. Mai bis zum 9. Juni sowie vom 2. bis zum 11. August Insekten zu beobachten und unter www.insektensommer.de online zu melden. „Da viele Vogelarten von Insekten leben, ist das auch eine wichtige Aktion für Vogelfreunde“, so Ulf Bähker.
Insektensommer
Insekten beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenlernen – all das vereint der „Insektensommer“. Ob Falter, Biene, Käfer oder Libelle: Ab dem 31. Mai geht es in die nächste Zählrunde. Mehr →