Steine für Sonnenanbeter
Erhalt von Magerrasen und Heideflächen für Zauneidechse
Einst landschaftsprägende Heidegebiete mit ihrer charakteristischen Pflanzen- und Tierwelt sind heute aus unserer Landschaft bis auf wenige, inselartige Restflächen verschwunden. Sie wurden im Verlauf der letzten 200 Jahre weitgehend aufgeforstet oder in Acker umgewandelt. Auf Usedom finden sich Heideflächen und Magerrasen nennenswerter Ausdehnung nur noch im Süden der Insel. Vor allem in der Mellenthiner Heide befanden sich ehemals große zusammenhängende Bereiche ehemaliger Landwirtschaftsflächen, die aus der regulären Ackernutzung genommen wurden, weil sie als unrentabel galten. Auf ihnen konnte sich die typische Artengemeinschaft der Heiden, Trocken – und Magerrasen entwickeln. Aber durch die zunehmende Flächenspekulation der letzten Jahre sind diese Lebensräume bedroht. Der NABU Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich für den dauerhaften Schutz dieser Flächen und beabsichtigt, diese als Naturschutzflächen zu erwerben.
Außerdem hat der NABU im Rahmen eines vom Land Mecklenburg-Vorpommern geförderten Naturschutzprojektes dortige Heideflächen und typische Strukturelemente wie Steinhaufen und Trockenmauern wiedergestellt. Durch diese Maßnahmen sollen die Lebensräume typischer Tier- und Pflanzenarten erhalten werden.
Schonende Beweidung
So haben Heidelerche, Neuntöter und Ziegenmelker in der Mellenthiner Heide ihren Verbreitungsschwerpunkt auf Usedom. Auch Wendehals, Steinschmätzer und Braunkehlchen brüten hier. Sogar die Zauneidechse, die aus vielen Regionen Deutschlands mittlerweile verschwunden ist, hat hier noch stabile Vorkommen. Sie ist eine besonders geschützte Art und gilt in Mecklenburg-Vorpommern als stark gefährdet. Grund ist vor allem die Verbuschung und Wiederaufforstung geeigneter Lebensräume sowie die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung und dem damit einhergehenden Verdrängen wertvoller Strukturelemente wie Steinhaufen, die sowohl Sonn-Plätze als auch Winterquartiere der gefährdeten Reptilien sind.
Um diese Strukturvielfalt wieder zu erhöhen, hat der NABU Mecklenburg-Vorpommern auf Teilflächen mittlerweile Lesesteinhaufen und Einzelgeschiebe platziert. Außerdem wurden Trockenmauern eingerichtet und in sonnigen Lagen Findlinge positioniert. Derzeit werden feste Zäune gesetzt, um eine zukünftige schonende Beweidung der Flächen zu ermöglichen. Ohne Beweidung oder Mahd würden sich bald Hochstauden und Sträucher ausbreiten und die niedrig wachsenden Gräser und Kräuter verdrängen. Damit ginge auch der Lebensraum für die zahlreichen geschützten Tier- und Pflanzenarten verloren.
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