MV sucht die Salzastern-Seidenbiene
Mit der App „Vielfalt erforschen“ auf Wildbienensuche gehen


Die Aktion im Überblick

Postkartenmotiv zum Projekt Vernetzte Vielfalt - Foto: Andreas Schaefferling/naturgucker.de
06. September 2023 -Noch bis in den Oktober rufen wir zur Wildbienensuche in MV auf. Nachdem bereits die Ochsenzungen-Sandbiene sowie die Knautien-Sandbiene im Fokus standen, wollen wir im September und Oktober die Aufmerksamkeit auf die Salzaster-Seidenbiene lenken. Weil es für die Biene im Deutschen verschiedene Bezeichnungen gibt, nutzen wir immer auch den wissenschaftlichen Namen zur korrekten Benennung. Dieser lautet Colletes halophilus, und bezeichnet die gesuchte Art ganz korrekt.
Naturfreunde, die Ausschau nach der gesuchten Biene halten wollen, sollten sich vor allem an deren Hauptpollenquelle orientieren, der Strand-Salzaster (Tripolium pannonicum). Entsprechend der Blütezeit liegt die Hauptflugzeit der Biene Mitte August bis Mitte Oktober. „Wir freuen uns, wenn sowohl Beobachtungen der Pflanze und natürlich auch der Biene über die App „Vielfalt erforschen“ gemeldet werden“, so NABU-Projektmitarbeiterin Juliane Brasch.
Wie der Name verrät, findet man die Pflanze vor allem im Küstenbereich. Diesen bevorzugt auch die Salzaster-Seidenbiene als Lebensraum. Ihre Nester, selbstgegrabene Hohlräume unter der Erde, baut sie ausschließlich am Übergang von Salzwiesen zu Primärdünen, auch wenn es sich dabei durchaus um Hochwasser gefährdete Bereiche handelt, die im Winter meist überflutet werden. Da es nur sehr wenige betretungsfreie Küstenlebensräume gibt, ist die Biene in MV extrem selten und damit in ihrem Bestand potentiell gefährdet.
Helft uns, diese seltene Wildbiene in MV aufzuspüren!
Link zur App „Vielfalt erforschen“ (hier klicken).
Citizen-Science an der Schatzküste
Gesucht wird im Hotspot 29, einer von 30 Regionen in Deutschland, die als Hotspots der biologischen Vielfalt gelten. Dabei handelt es sich um die Region zwischen der Rostocker Heide über die vorpommersche Boddenlandschaft bis nach Westrügen. Hier sollen sich Naturinteressierte auf die Suche nach der Ochsenzungen-Sandbiene begeben und ihre Beobachtungen in die eigens dafür entwickelte App „Vielfalt erforschen“ eingeben, welche auch bei der Bestimmung der Art hilft.
„In den folgenden Jahren sollen weitere Forschungsfragen folgen und auch andere Tiere und Pflanzen im Fokus stehen“, erklärt NABU-Projektmitarbeiterin Anja Reuhl. „Wir freuen uns auf viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich an der Aktion beteiligen und so zu einer guten Datengrundlage beitragen. Nur wenn möglichst viele Menschen mitmachen, können daraus realistische Rückschlüsse auf das Vorkommen der Arten im Projektgebiet gezogen werden.“
Rund um die Aktion organisiert das NABU-Team Bildungsangebote und Exkursionen ins Projektgebiet. Parallel untersucht die Universität Greifswald, wie sich Citizen Science-Projekte auf das Naturbewusstsein und das Wissenschaftsverständnis der Teilnehmenden auswirken.
„Vielfalt erforschen“ ist Teil des Verbundvorhabens „Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste“ und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

Suchzeitraum September/Oktober
MV sucht die Salzastern-Seidenbiene
Eine Hauptpollenquelle der Salzastern-Seidenbiene (Colletes halophilus) ist die Strand-Salzaster (Tripolium pannonicum). Entsprechend der Blütezeit liegt die Hauptflugzeit der Biene Mitte August bis Mitte Oktober.
Mehr Infos zur Biene sind in der Web-App „Vielfalt erforschen“ (hier klicken) zu finden, über die Beobachtungen direkt gemeldet werden können.
Suchzeitraum Juli/August
MV sucht die Knautien-Sandbiene
Die Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) besucht vor allem die Blüten der Witwenblumen (Knautia spec.), deren Namen sie auch trägt. Aufgrund der Pollenfarbe findet man bei dieser Bienenart häufig rote Höschen an den Beinen.
Mehr Infos zur Biene sind in der Web-App „Vielfalt erforschen“ (hier klicken) zu finden, über die Beobachtungen direkt gemeldet werden können.
Suchzeitraum Mai/Juni
MV sucht die Ochsenzungen-Sandbiene
Die Ochsenzungen-Sandbiene (Andrena nasuta) gehört zur Familie der Sand-, Erd- oder Trugbienen. Als Nahrungspflanze bevorzugt sie die Gewöhnliche Ochsenzunge (Anchusa officinalis), nach der sie auch benannt ist. Das erleichtert auch die Suche nach dieser seltenen Wildbiene, weil man sie vor allem dort findet, wo auch ihre Nahrungspflanze wächst. Charakteristisch ist außerdem die tiefschwarze Färbung der Biene.
Mehr Infos zur Biene sind in der Web-App „Vielfalt erforschen“ (hier klicken) zu finden, über die Beobachtungen direkt gemeldet werden können.
Mehr Infos
Der NABU freut sich in diesem Jahr über die erste Meldung der Ochsenzungen-Sandbiene in Klausdorf an der Ostsee bei Stralsund. Insgesamt wurden im Zählzeitraum 73 Individuen der Ochsenzungen-Sandbiene in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Mehr →
Mehr zum Projekt
Die Vorpommersche Boddenlandschaft und Rostocker Heide ist eine Schatztruhe der Natur und zählt zu den 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland. Gemeinsam mit den Gemeinden vor Ort sollen wichtige Trittsteinbiotope wiederhergestellt werden. Mehr →