Die App "Vielfalt erforschen"
Spannenden Forschungsfragen in MV auf der Spur



Postkarte zur Aktion - Foto: J. Christoph Kornmilch
16. Mai 2022 - Wer kennt die Ochsenzunge-Sandbiene? Und wo kann man sie finden? Mit der mobilen App „Vielfalt erforschen“, die der NABU Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit der Plattform Naturgucker entwickelt hat, ruft der NABU Mecklenburg-Vorpommern jetzt zur Suche nach dieser Wildbiene im Nordosten auf. „Wir möchten dazu anregen, gemeinsam mit uns die Naturschätze vor der Haustür zu entdecken“, sagt NABU-Projektmitarbeiterin Juliane Brasch. „Mit verschiedenen Forschungsfragen, zu deren Bearbeitung wir die Bürgerinnen und Bürger aufrufen, wollen wir den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern helfen, bisher kaum entdeckte Tierarten zu finden.“
Die erste Forschungsfrage beschäftigt sich nun mit der Ochsenzungen-Sandbiene. „Wir wollen herausfinden, wie häufig diese Wildbiene wirklich in unserem Projektgebiet vorkommt“, erklärt Juliane Brasch. „Die Fachleute vermuten, dass es hier viel größere Vorkommen der Ochsenzungen-Sandbiene gibt, als bislang bekannt ist. Das wollen wir mit dem Projekt überprüfen und mit vielen Augen gemeinsam nach diesem interessanten Insekt Ausschau halten.“
Link zur App "Vielfalt erforschen" (hier klicken).
Exkursion mit Wildbienenexperte am 9. Juni in Ahrenshoop
Wer die Suche nicht alleine, sondern unter fachkundiger Anleitung starten möchte, kann dies bei einer kleinen Forschungsexkursion, die am 9. Juni zusammen mit dem Förderverein Nationalpark Boddenlandschaft e. V. veranstaltet wird. Der Wildbienenexperte Johann Christoph Kornmilch wird die Exkursion begleiten und mit Rat und Wissen die Suche unterstützen.
Treffpunkt ist 16 Uhr an der Schifferkirche in Ahrenshoop. Die Exkursion ist auch für Familien mit Kindern geeignet und wird ca. zwei Stunden dauern.
Citizen-Science an der Schatzküste
Gesucht wird im Hotspot 29, einer von 30 Regionen in Deutschland, die als Hotspots der biologischen Vielfalt gelten. Dabei handelt es sich um die Region zwischen der Rostocker Heide über die vorpommersche Boddenlandschaft bis nach Westrügen. Hier sollen sich Naturinteressierte auf die Suche nach der Ochsenzungen-Sandbiene begeben und ihre Beobachtungen in die eigens dafür entwickelte App „Vielfalt erforschen“ eingeben, welche auch bei der Bestimmung der Art hilft.
„In den folgenden Jahren sollen weitere Forschungsfragen folgen und auch andere Tiere und Pflanzen im Fokus stehen“, erklärt NABU-Projektmitarbeiterin Anja Reuhl. „Wir freuen uns auf viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich an der Aktion beteiligen und so zu einer guten Datengrundlage beitragen. Nur wenn möglichst viele Menschen mitmachen, können daraus realistische Rückschlüsse auf das Vorkommen der Arten im Projektgebiet gezogen werden.“
Rund um die Aktion organisiert das NABU-Team Bildungsangebote und Exkursionen ins Projektgebiet. Parallel untersucht die Universität Greifswald, wie sich Citizen Science-Projekte auf das Naturbewusstsein und das Wissenschaftsverständnis der Teilnehmenden auswirken.
“Vielfalt erforschen“ ist Teil des Verbundvorhabens „Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste“ und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

Projekt Vernetzte Vielfalt - Die Förderer
Aktuelles aus dem Projekt
Die Vorpommersche Boddenlandschaft und Rostocker Heide ist eine Schatztruhe der Natur und zählt zu den 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland. Gemeinsam mit den Gemeinden vor Ort sollen wichtige Trittsteinbiotope wiederhergestellt werden. Mehr →