Die Trollblume
Kugelige Schönheit
Wissen Sie, woher die Trollblume (Trollius europaeus) ihren Namen hat? Aus dem lateinischen "trulleus" für "rundes Gefäß" wurde im Althochdeutschen "troll", was so viel wie "kugelrund" heißt. Eine sehr passende Beschreibung für die sonnengelbe, kugelige Blüte. In einer Sage steht geschrieben, dass Kobolde Trollblumen als Fackeln tragen, um sich den Weg zu leuchten.
Die Trollblume wird bis zu 50 cm hoch und ist, wie die meisten Vertreter der Hahnenfußgewächse, schwach giftig. Sie hat gestielte, handförmige Grundblätter, die zur Blütezeit zwischen Mai bis Juli absterben. Übrig bleiben die am Stängel sitzenden Stängelblätter. Aus dem Wurzelstock wurde in früheren Zeiten ein Sud gekocht, der gegen Skorbut wirken sollte.
Undurchdringliche Kugel
Die Blütenblätter der Trollblume bilden zusammen eine fast undurchdringliche Kugel mit einer kleinen Öffnung an der Kuppel, die nur wenige winzige Fliegen und Käfer zur Bestäubung hindurch lässt. Drei kleine Fliegenarten holen sich nicht nur den Nektar aus der Blüte sondern legen ihre Eier an die Fruchtknoten, die dann von den Larven verspeist werden. Trotzdem können sich meist genügend Samen bilden, so dass aus jeder bestäubten Blüte viele Balgfrüchte entstehen, die sich durch Windböen oder Anheften an vorbeieilende Tiere verbreiten. Um keimen zu können, brauchen die Samen Kälte und Dunkelheit.
Liebt extensive Feuchtwiesen
In Mecklenburg-Vorpommern lebt die selten gewordene Trollblume auf extensiv genutzten Feuchtwiesen und an Bachrändern. Sie braucht dauerfeuchte, nährstoffreiche Böden. Um die immer weniger werdenden Trollblumenwiesen zu erhalten, sollten sie höchstens einmal im Jahr gegen Ende des Sommers nach der Samenreife gemäht werden.
Die hübsche Pflanze verliert jedoch vor allem durch das Brachfallen, die Intensivierung der Nutzung sowie das Trockenlegen von Feuchtwiesen immer mehr Lebensraum. Aktuell steht sie in unserem Bundesland auf der Roten Liste der gefährdeten Höheren Pflanzen in der Kategorie 2, das heißt sie ist stark gefährdet. Darüber hinaus ist sie in der Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützte Art gelistet.
In Mecklenburg-Vorpommern kann die Trollblume noch in verschiedenen Naturschutzgebieten bewundert werden, wie in der "Kösterbeck" in der Rostocker Schweiz, auf den "Peenewiesen bei Gützkow" sowie im nach ihr benannten Naturschutzgebiet „Trollblumenwiese Neukloster“.
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