Gesucht: Erlebnisse mit Färberpflanzen
NABU sammelt Erfahrungsberichte für mehr Sichtbarkeit der Möglichkeiten
Steckbrief-Färberpflanzen November
EICHENGALLENSCHWARZ - Eichengalläpfel sind ein bedeutendes Beispiel für die Verbindung von Botanik und Geschichte. Eichengalläpfel sind besondere Auswüchse oder Wucherungen an Blättern, Knospen und Zweigen von Eichenbäumen, die in der die Lebensgemeinschaft mit der Gemeinen Eichengallwespe (Cynips quercusfolii) entstehen. Die Gallwespe legt ihre unbefruchteten Eier in das Pflanzengewebe ab. Die Eiche reagiert mit Wachstum, worauf sich das pflanzliche Gewebe zu den charakteristischen Gallen entwickelt. Eine Galle ist sozusagen eine Schutzhülle, denn im Inneren der Behausung entwickelt sich die heranwachsende Wespe. Vom Wirt werden die Larven bestens mit Nährstoffen versorgt.
Gallen sind meist grünlich und verhärten sich später, bevor sie braun werden und schließlich abfallen. Wenn das bunte Herbstlaub verblasst sind die leicht rötlichen Galläpfel im Laub noch besser erkennbar.
Eichengalläpfel enthalten Tannine, Gallensäuren und andere phenolische Verbindungen. Die Tannine sind verantwortlich für die farbgebenden Eigenschaften der Gallen, insbesondere in der traditionellen Färberei.
Die Verwendung von Eichengalläpfeln lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Schon die alten Ägypter und Griechen schätzten die Eigenschaften der Tannine. Im Mittelalter wurden Eichengalläpfel zur Herstellung von Tintenkonzentraten verwendet. Die Tintenzusammensetzung aus Eichengalläpfeln spielte eine maßgebliche Rolle in der europäischen Kultur, insbesondere in der Buch- und Schreibkultur. Die Tintengalläpfel wurden mit Eisensalzen vermischt, was zur charakteristischen dunkelblauen bis schwarzen Farbe der Tinte führte. Diese Art von lichtechter Tinte war besonders beliebt bei Kalligraphen und Schriftstellern, weil sie auf Pergament und Papier gut haftete und eine hohe Haltbarkeit hatte.
Während der Renaissance erlebte die sog. Eichengallustinte eine Blütezeit. Sie wurde zur Standardtinte für die meisten Schreiben und Kunstwerke verwendet. Berühmte Werke von Künstlern und Wissenschaftlern aus dieser Zeit, einschließlich der Notizen von Leonardo da Vinci und den Schriften von Martin Luther, wurden mit dieser Tinte verfasst.
Mit der Industrialisierung und der Entwicklung chemischer Farbstoffe begann der Rückgang der Verwendung von natürlichen Färbemitteln und Tinten. Eichengalltinte wurde zunehmend durch synthetische Tinten und Farben ersetzt, die einfacher und billiger herzustellen waren. Jedoch bietet die Gallen auch heute noch eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in der Textilfärbung. Eichengalläpfel erzeugen auf natürlichen Fasern eine erdige, tiefbraune bis schwarze Farbtöne, die je nach Färbezeit und Vorbehandlung variieren können.
Steckbrief-Färberpflanzen Oktober
…auf spannende Weise entfaltet sich das Geheimnis der Natur, wenn man entdeckt, welche Farbnuancen aus den heimischen Wäldern gewonnen werden können. Das Färben mit heimischen Pilzen ermöglicht nicht nur eine direkte und kreative Verbindung zur Natur, sondern wirft auch ein faszinierendes Licht auf die Biodiversität unserer Ökosysteme. Es sensibilisiert für die ökologischen Zusammenhänge, die in unseren heimischen Wäldern bestehen und fördert zudem die Auseinandersetzung mit traditionellem Wissen und gibt alten Techniken der Färberei neues Leben.
In vielen Regionen unserer Heimat gibt es eine Vielzahl von Pilzen, die natürliche Farbstoffe enthalten und sich wunderbar zum Färben von Wolle, Stoffen oder anderen Materialien eignen. Pilze spielen eine entscheidende Rolle im Gleichgewicht der Natur; sie sind nicht nur Zersetzer, die organisches Material abbauen, sondern auch wichtige Partner in symbiotischen Beziehungen mit Pflanzen.
Bei der Färbung mit Pilzen wird oft das reiche Spektrum an Artenvielfalt in Wäldern und Wiesen sichtbar. Verschiedene Pilzarten sind an unterschiedliche Lebensräume angepasst und spiegeln deren Gesundheit wider. Durch das Bestaunen, Sammeln und Färben mit diesen Pilzen wird ein Bewusstsein für den Schutz ihrer Lebensräume geschaffen und die Wichtigkeit der Artenvielfalt hervorgehoben.
Die Palette der Farben reicht von sanften Erdtönen bis hin zu lebhaften farbenfrohen Nuancen. Zum Beispiel liefert der Kartoffelbovist oder die Zinnoberrote Tramete wunderbare Gelbtöne, während andere Pilze tiefbraune oder sogar tiefrote, blaue sowie violette Farben erzeugen können. Die Ergebnisse sind oft überraschend und variieren je nach Art des Materials, der Umweltgegebenheiten und der Färbemethode, was jedem Färbeprojekt ein ganz individuelles Färbeergebnis verleiht.
Färben mit heimischen Pilzen - PILZKUNTERBUNT
Stinkende Lederkoralle (Thelephora palmata) - braune Pilzfärbung
Zimtfarbener Weichporling (Hapalopilus nidulans) - violette/ fliederfarbende Färbung
Zimtblättriger/ Zimtgelber Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus) - rosè/lachsfarbende Pilzfärbung
Laubholz-Harzporling (schnoderma resinosum) - braun bis braungraue Pilzfärbung
Samtfußkrempling (Tapinella atrotomentosa) - olivgrüne Pilzfärbung
Blutblättriger Hautkopf (Cortinarius semisanguineus) - rosè, rot- bis dunkelrote Pilzfärbung
Kahler Krempling (Paxillus involutus) - braungrüne Pilzfärbung
Kartoffelbovist (Scleroderma) - gelbe bis braune Pilzfärbung
Zinnoberschwamm/ Zinnoberrote Tramete (Pycnoporus cinnabarinus) - gelbe Pilzfärbung
Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) - zartrosa Pilzfärbung
Am 28. und 29. September 2024 fand in der Naturschutzstation des NABU Mecklenburg-Vorpommerns eine faszinierende Pilzausstellung statt, die nicht nur die Vielfalt der heimischen Pilzarten präsentierte, sondern auch einen kreativen Aspekt der Natur erforschte. Neben mehr als einhundert beeindruckenden Pilzen konnten die Besucher handgefärbte und experimentelle Textilfärbungen bewundern, die mit Hilfe von natürlichen Farbstoffen aus verschiedenen Pilzarten hergestellt wurden.
Steckbrief-Färberpflanze September
WALNUSSDUNKELBRAUN - Der Walnussbaum, auch bekannt als Europas Walnuss oder gemeine Walnuss, gehört zur Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) und ist in verschiedenen Regionen der Welt verbreitet, insbesondere im Mittelmeerraum und in Teilen Asiens. Er kann eine Höhe von bis zu 25 Metern und einen Stammdurchmesser von über einem Meter erreichen. Der Walnussbaum zeichnet sich durch seine großen, gefiederten Blätter aus, die im Sommer ein üppiges Grün zeigen und im Herbst in warmen Herbsttönen leuchten.
Der Walnussbaum spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem und hat einen signifikanten Einfluss auf die Biodiversität. Seine Blätter und Früchte bieten Lebensraum und Nahrung für verschiedene Tierarten, darunter Vögel, Insekten und Nagetiere. Gleichzeitig bietet der Walnussbaum durch seine Bestäubung von Insekten auch Nahrungsquellen für Bestäuber wie Bienen.
Die Schalen der Walnüsse, die oft als Abfallprodukt angesehen werden, enthalten natürliche Farbstoffe, die sich hervorragend zum Färben von Textilien und anderen Materialien eignen. Der aus den Schalen gewonnene Farbstoff ist ein tiefes Braun bis Schwarz und wird seit Jahrhunderten in der Kunst und Handwerk verwendet. Um mit den grünen Walnussschalenhüllen zu färben, werden die Schalen zuerst zermahlen oder zerkleinert und dann in Wasser gekocht, wodurch der Farbstoff extrahiert wird. Die zu färbenden Materialien, wie Wolle oder Baumwolle, werden anschließend in die Farblösung eingelegt, um die gewünschte Farbe zu erzielen. Dieses Färbeverfahren ist nicht nur umweltfreundlich, sondern verleiht den Textilien auch eine einzigartige, natürliche Ästhetik. Die Verwendung von Walnussschalen zum Färben hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Praktiken und die Rückbesinnung auf traditionelle Techniken.
Insgesamt ist der Walnussbaum eine wertvolle Ressource mit einem bedeutenden Beitrag zur Biodiversität und einem praktischen Nutzen in der Farbenproduktion. Seine Bedeutung erstreckt sich somit über ökologische Funktionen hinaus und umfasst auch kulturelle und wirtschaftliche Aspekte.
Steckbrief-Färberpflanze August
SCHILFBLÜTENGRÜN: obwohl unsere Natur voller verschiedener Grüntöne und ihren Nuancen steckt, sind grüne Färbungen mit heimischen Pflanzen oftmals schwer zu erzielen. Wie trostlos wäre unsere Welt, ohne dieses wunderbare GRÜN. Wusstest Du, dass jedes Blatt und jede Blüte stets mehrere Farbstoffe nebeneinander enthalten, von denen allerdings meist einer überwiegend vorhanden ist. Neben Chlorophyll enthalten grüne Blätter auch noch gelbe Farbstoffe, nämlich Carotinoide und Xanthophylle ("Blattgelb"), vielfach auch noch roten Farbstoff Anthocyane.
Das gewöhnliche Schilf (Phragmites australis) ist eine weit verbreitete Pflanzenart, die in Feuchtgebieten, Uferzonen und Sümpfen vorkommt. Es gehört zur Familie der Süßgräser und kann bis zu drei Meter hoch wachsen. Die auffälligen, federartigen Blütenstände erscheinen im Spätsommer und Herbst und sind charakteristisch für die Pflanze.
Ein satter Grünton kann mithilfe von Schilfblüten gewonnen werden. Achtet darauf, dass die Schilfblüten nachhaltig gesammelt werden, ohne die Pflanzen zu schädigen. Schilf bietet Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Umso wichtiger ist es, die Schilfbestände zu schützen und zu erhalten.
Das Färben mit Schilfblüten ist zeitlich sehr begrenzt, da die Blütezeit der Schilfpflanzen spezifisch ist. In Mitteleuropa blüht das Schilfrohr in der Regel von Juli bis September. Die genauen Monate können je nach Region und Wetterbedingungen unglaublich variieren.
Der beste Zeitpunkt zum Sammeln der Blüten ist während des Aufblühens in ihrer reifen Blütephase, wenn die Blütenstände gut ausgebildet und farbintensiv dunkelrot/dunkelviolett sind. Dies ist meist Anfang August bis Anfang September am besten möglich. Und ergibt einen satten und kräftigen Grünton. Während der Blütezeit kann man nach Lust und Laune experimentieren, um verschiedene Farbtöne zu erzielen, indem die Blüten zu verschiedenen Zeitpunkten gesammelt oder die Färbezeiten variiert werden.
Wenn die Fruchtstände zu einem späteren Zeitpunkt nach der Blüte gesammelt werden, wenn sie bereits verwelkt sind, wird kaum noch ein Farbergebnis sichtbar.
ERZÄHL/ ZEIG DOCH MAL...
Hast Du schon mal versucht aus Pflanzen Farben herzustellen?
Um die Vielfalt der Färberpflanzen wieder ins Bewusstsein zu rücken und sichtbar zu machen, suchen wir weitere Erfahrungsberichte, Geschichten sowie Textschnipsel und Fotos von Eindrücken, Erinnerungen sowie experimellen Versuchen mit Färberpflanzen und ihren Farben.
Wir freuen uns über jede Zusendung, damit unsere kreative Ideensammlungweiterwachsen kann!
Einsendungen sind möglich per E-Mail an melanie.frank@nabu-mv.de sowie per Nachricht über die Kanäle des NABU MV bei Facebook und Instagram.
Steckbrief-Färberpflanze Juli
AVOCADOROSA - rosarote Färbungen mit Avocadoschalen- und –kernen. Dass beim Färben innerhalb der Textilindustrie Chemie eingesetzt wird, ist sicher mehr als bekannt. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen Beizsalzen und gesundheitsgefährdendem Brom, das in Fernost mit tausend weiteren schädlichen Chemikalien in unsere Kleidung gerät.
Eine spannende und nachhaltige Möglichkeit ist das Färben mit Avocadoschalen und -kernen. Die Avocado stammt ursprünglich aus Mittel- und Südmexiko. Heute werden sie in vielen tropischen und subtropischen Regionen der Welt angebaut. Avocadobäume können bis zu 20 Meter hoch werden. Ihre Blätter sind länglich und glänzend, und die Blüten sind klein und grünlich-weiß. Die Frucht ist eine Beere mit einer dickfleischigen Schale und einem großen, einzigen Samen in der Mitte.Diese Teile der Avocado, die oft als Abfall betrachtet werden, können in verschiedenen Farbtönen verwendet werden, um Textilien, Wolle oder andere Materialien zu färben.
Obst-, Gemüse-, Blumen- und andere Küchenreste können verwendet werden, um natürliche Farben für Naturfasern herzustellen, und sie sind eine großartige Möglichkeit, schöne Ergebnisse ohne all die Chemikalien zu erzielen, die in traditionellen Farbstoffen enthalten sind.
Im Gegensatz zu synthetischen Farbstoffen sind natürliche Farbstoffe frei von schädlichen Chemikalien und Karzinogenen, die man nicht einatmen oder auf den Händen oder der Kleidung haben möchten. Und weil sie aus organischen Materialien hergestellt sind, muss man sich auch keine Sorgen machen, dass sie der natürlichen Umwelt schaden.
Avocadoschalen und –kernen, die als Küchenreste anfallen, erzeugen vorwiegend warme, zarte rosafarbene Töne, von einem pfirsichton bis zu lachsrosa. Der genaue Farbton hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Menge der verwendeten Materialien, der Färbedauer und dem verwendeten Material. Auch Beeren wie die Himbeeren, Cranberries oder Kermesbeeren können eine rosa Färbung hervorrufen.
Die Avocado ist eine nahrhafte Frucht, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird. Dennoch bringt ihr Anbau verschiedene Umweltprobleme mit sich, die bei der Konsumtion und dem Anbau berücksichtigt werden sollten. Eine nachhaltige Produktion und der verantwortungsvolle Konsum sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen zu minimieren - umso nachhaltiger auch noch die Schale und die Kerne für eine rosarote Färbung zu verwerten.
Steckbrief-Färberpflanze Juni
MOHNBLÜTENGRAU: Silbergraue Färbung mit Klatschmohnblüten - der heimische Klatschmohn, botanisch als lat. papaver rhoeas bekannt, ist eine weit verbreitete Pflanze, die in weiten Teilen Europas und Asiens, aber auch in Nordafrika zu finden ist. Klatschmohn gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) und ist bekannt für seine auffälligen, leuchtend roten Blüten, die meist im Frühling und Frühsommer blühen. Die Pflanze wird häufig in ungenutzten Flächen, Feldrändern und auf Wiesen gesichtet und ist ein Zeichen für artenreiche und nährstoffarme Böden. Die Pflanzenart gehört mit seinen sichtbaren Blütenköpfen. Anzeichen von Wildblumenwiesen und ist nicht nur ein Blickfang in der Natur, sondern auch ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems.
Der Klatschmohn ist eine ein- bis zweijährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 30 bis 80 cm erreichen kann. Die Stängel sind oft behaart und aufrecht. Die Blütenblätter sind sehr dünn und haben eine zarte, fast durchsichtige Textur, was sie besonders anfällig für Wind und Regen macht. Ein charakteristisches Merkmal des Klatschmohns sind die schwarzen, ovalen Flecken an der Basis jedes Blütenblattes. Die Blüten sind oft als Symbol für den Frühling und die Erneuerung beliebt und werden häufig in der Kunst und Literatur erwähnt.
Die Blüten sind stark von Bienen und anderen Insekten angezogen, die für die Bestäubung sorgen. Nach der Befruchtung entwickeln sich die charakteristischen, reiksen Samenkapseln, die sich, wenn sie reif sind, leicht öffnen und die kleinen, schwarzen Samen freisetzen. Diese Samen sind äußerst zahlreich und können sich schnell in der Umgebung verbreiten, was zur populären Verwendung des Klatschmohns als Pionierpflanze beiträgt.
Neben ihrer ästhetischen Anziehungskraft haben die roten Blüten des Klatschmohns auch praktische AnwendungenDie Farben der Pflanzenteile ergeben meistens nicht die Farbe des Stoffes. Rote Mohnblüten sind nicht gleich rote Farbe. Diese Farben wirken besonders intensiv und strahlend, besonders im Kontrast zu den grünen Blättern und dem erdigen Boden. Welche Farbe dabei erzielt wird, hängt davon ab, welcher Farbstoff enthalten ist, nicht welchen wir optisch wahrnehmen. Während es möglicherweise nicht die intensivsten Farbergebnisse liefert, hat es jedoch seinen ganz eigenen Charme und Charakter.
Steckbrief-Färberpflanze Mai
BLAUMACHENMACHEN MIT DEM FÄRBERWAID: Der Färberwaid (Isatis tinctoria) ist ein ausdauernder, einjähriges oder zweijähriges Ziergehölz und eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), der in Mitteleuropa und Südeuropa wildwachsend vorkommt. Der Stamm erreicht eine Höhe von 50 bis 100 Zentimetern und ist meist weiß oder leicht braun gefärbt. Die Blätter sind langgestreckt, lanzettförmig und werden bis zu 20 Zentimeter lang, wobei sie an jungen Pflanzen gelblich-grün und an älteren Pflanzen grünlich-braun sind. Der Färberwaid blüht von Mai bis Juli mit kleinen, gestielten, gelben Blüten, die in traubigen Verzweigungen stehen.
Die Pflanze wird seit Jahrtausenden für die Gewinnung von Färbstoffen, insbesondere von Indigoblau, genutzt. Der Färberwaid wurde von den Römern und Mittelalterlichen Webern als wichtiges Färbe- und Druckmittel eingesetzt, um Textilien, Leder und Papiere zu färben. Die Blätter und Stängel des Färberwaides enthalten die wichtigsten Inhaltsstoffe, die während der Verarbeitung zu einem intensiven blauen oder grünen Farbstoff umgesetzt werden. Zur Farbstoffgewinnung wurden Ende Mai, Anfang Juni die Blattrosetten des Waids in seinem ersten Standjahr (manchmal kann man auch den zweijährigen Pflanzen ihre blaue Farbe entlocken) geerntet. Sogar in den frischen Samen scheint die Kraft von Waid-Blau zu stecken - das man beim Naturdruck wunderbar beobachten kann.
Die Extraktion von Waidindigo ist ein traditionelles Verfahren, um das wertvolle Naturfarbstoff Indigo aus den Blättern der Pflanze zu gewinnen. Hierbei wird die Pflanze in einem speziellen Prozess bearbeitet, um das Indigo zu isolieren. Zunächst werden die Blätter der Waidindigo-Pflanze gesammelt, getrocknet oder frisch verarbeitet. Die zerkleinerte Pflanze wird mit Wasser sowie Säuren und alkalischen Zusatzmitteln wie Essig und Kalk extrahiert, um den Waidindigo-Farbstoff zu isolieren. In den nächsten Schritten wird das Indigo-Präparat durch Abseihen, Filtern und Reinigen weiterverarbeitet. Das Ergebnis ist ein stabilisiertes Indigo-Farbstoff, das für die Färbung eines hellen Blautons eingesetzt werden kann.
Diese traditionelle Methode der Extraktion von Waidindigo ist sehr aufwändig und zeitaufwendig, aber es ergeben sich dabei auch spezielle Eigenschaften des Indigo-Farbstoffs, wie zum Beispiel seine hohe Farbkraft und seine stabile chemische Struktur.
Heute wird die Pflanze in kleinem Umfang noch für den Naturfarbenhandel genutzt und wird auch als Zierpflanze in Gärten und Parks angepflanzt. Der Färberwaid ist eine immergrüne, erhaltungsbedürftige Pflanze, die in sonnigen, feuchten bis mäßig trockenen Standorten wächst.
Buchtipp: "Der Regenbogenfarbendieb" - Elmar Weinmayr, Shikosha Verlag Kyoto
Indigo: Anbau, Färbetechniken, Projekte - von Kerstin Neumüller, Douglas Luhanko
Steckbrief-Färberpflanze April
WALDMEISTERROSAROT: Es gibt Möglichkeiten sich selbst bei diesem Aprilwetter beim Experimentieren mit der Natur zu verbinden, auch wenn man es nicht täglich auf eine große Wanderung schafft. Waldmeister und die Farbe Rot, dass passt erstmal nicht zusammen, oder?
Der Waldmeister (Galium odoratum) ist als Wildkraut und Frühlingspflanzen bekannt und gehört zu den Rötegewächsen (Rubiaceae). Der Bodendecker wächst in krautreichen, schattigen Laubmischwäldern. Es blüht Anfang Mai mit kleinen weißen Blüten, Ende Juni bis Anfang September bilden sich die Früchte in Form von Kletten.
Eine Vielzahl an Pflanzen aus der Familie der Rötegewächse, die den Farbstoff Alizarin enthalten, färben mit der Wurzel rot. Dazu gehören z.B. Färberkrapp, Färbermeister, Waldmeister und verschiedene Labkräuter, die alle zum Rotfärben verwendet wurden bzw. werden. Die Wurzel des Färberkrappes war früher sehr teuer und kam aus den mediterranen Gebieten und der Türkei, sodass auf lokale Färberpflanzen zurückgegriffen wurde, die zwar nicht so ergiebig, aber leicht zugänglich waren. Von orangerot bis rotbraun ergab sich ein vielfältiges Farbergebnis. Die Wurzelausläufer des heimischen Waldmeisters verteilen sich in viele kräftige, aber dünne Verzweigungen. Der Aufwand die Waldmeisterwurzeln zu ernten, dürfte in keinem Verhältnis zu dem erzielbaren Ergebnis stehen. Beim Ernten sollte man übrigens immer nur ein Teil der Wurzeln nehmen, damit die Pflanze im Frühjahr wieder neu austreiben kann. Die Funde sollten nach dem Ernten der wilden Wurzeln zeitnah mit einer feinen Bürste im Wasser gereinigt und dann gleich weiterverarbeitet, eingefroren oder getrocknet werden.
Bestäubt wird der Waldmeister vor allem von Honigbienen, Wildbienen und Fliegen; er gilt als gute Nahrungsquelle für Insekten und als Raupenfutter für z.B. den Rotbinden-Blattspanner (Catarrhoe rubidata) oder den Labkraut-Bindenspanner (Lampropteryx suffumata).
(Warn)farben in der Natur
Eine weitere Einsendung erreichte uns zu den Farben in unserer Natur, die zum Warnen, Tarnen und Täuschen eine wertvolle Überlebensstratiegie bieten:
"...Die Natur ist bunt und steckt voller Farben. Sie sind so allgegenwärtig in der Natur und unserer Umgebung, dass wir sie als selbstverständlich empfinden. Pflanzen, Schmetterlinge, Fische, Vögel und auch Käfer leuchten in den farbenfrohesten Tönen um die Wette. Die bunten Farbtupfer wurden nicht zufällig an die einzelnen Tier- und Pflanzenarten verteilt, sondern dienen immer einem besonderen Zweck. Die Tarnung (Mimese) und Warnung (Mimikry) erhalten und beeinflussen das Überleben vieler Tierarten. Sie dienen der Arterhaltung, drücken Stimmungen aus, verschaffen einen Überlebensvorteil, machen manchmal „unsichtbar“, dienen dem Nahrungserwerb, der Verteidigung oder auch dem Schutz. Meistens erfüllen die Farben sogar mehrere Strategien gleichzeitig. Wirklich faszinierend!
Genau wie wir spüren Pflanzen das Licht und die Farben, die sie umgeben – aber auf eine andere Art und Weise. Das man ihnen die natürlichen Farbstoffe noch entlocken und nutzbar machen kann, werde ich mit meiner Färberkamille im Garten ausprobieren..."
Gregor D. (Naturliebhaber)
Steckbrief-Färberpflanze März
LÖWENZAHNGELB: Der Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) eine heimische Pflanzenart, die ihrem Namen alle Ehre macht. Er wächst an jeder Ecke, ja kämpft sich sogar durch Asphalt. In Deutschland sind nach bisheriger Kenntnis über 360 (!) verschiedene Arten dieser Korbblütlergattung nachgewiesen, die nur sehr schwer unterscheidbar sind. Neben der bekannten Brennnessel, Vogelmiere und dem Spitzwegerich ist auch der Löwenzahn unser ständiger Begleiter in der Natur. Dort fällt das Kräutlein besonders in der Blütezeit von April bis Juni durch seine leuchtend gelben Blütenblätter auf. Das ganze Jahr hingegen präsentiert die Pflanze ihre vielgestaltig eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig bis fiederspaltigen Blätter. Die Blattform einer einzigen Pflanze variiert sehr stark je nach Niederschlagsmenge, Sonnenstrahlung und Jahreszeit. Wie in vielen Wildkräuter versteckt sich hinter den Blüten und Blättern nämlich ein wahres Superfood.
Der Löwenzahn, der oft als lästiges Unkraut abgetan wird, ist sogar in allen Teilen essbar und obendrein richtig gesund. Der an Bitterstoffen reiche Löwenzahn ist seit langem ein anerkanntes Heilkraut und hilft unter anderem gegen Leber- und Gallenbeschwerden.
Nicht nur in der Naturheilkunde hat der Löwenzahn viel Potenzial, auch für Farbensammler:innen hält das Kraut vielfältige Möglichkeiten parat – von goldgelb bis gelbgrün. Der einfachste Weg etwas Farbe aus dem Löwenzahn zu kitzeln ist, durch Reibung der Blüten direkt auf Papier zu malen oder die Blüten mit Hilfe von Wasser wie eine Art Aquarellfarbe zu verwenden. Nicht erst beim Kochen und Extrahieren sieht man, welche Farbstoffe sich aus den Pflanzen "herausholen" lassen. Meist zeigt sich schnell ein gelber Farbton. Löwenzahnblüten zählen auch zu unseren Färberpflanzen und eignen sich zum Färben von tierischen und pflanzlichen Fasern. Keine Färbung gleicht der anderen, jede ist immer wieder neu und anders.
Schau dich mal um, vielleicht gibt es noch mehr Pflanzen und Naturmaterialien, die auch andere Farben hervorbringen. Probier' dich aus und lasse dich von der Natur inspirieren.
Naturdruck im Kindergarten
Martina war mit ihren Kindergartenkindern farbenfroh unterwegs und schreibt: "Hallo, ihr sucht Beispiele zum Färben mit Pflanzen.
Wir haben mit den Kiga-Kindern Blätter/Gräser & Blüten gesammelt, sie auf den Stoff des T-Shirts gelegt, darüber den Ärmel oder die andere Seite des Shirts und dann mit einem Hammer die Pflanzen drauf gehämmert.
Das hat Kindern und uns Freude bereitet.
Wichtig dabei ist jeweils erst einmal ein Blatt/Blüte zu entnehmen & ausprobieren ob sie überhaupt gut färbt. Es gibt große Unterschiede und auch die Frische der Pflanze ist entscheidend, z.B. die Klatschmohnblüte färbt wunderbar am selben Tag, aber nicht mehr am darauffolgenden.[...]"
Färberpflanzenspaziergang
Im Juni letzten Jahres lud der NABU, vertreten durch Melanie Frank, zu einer Färberpflanzenexkursion ein. Das Thema dazu lautete: "Auf der Suche nach den Farben der Stadtnatur".
Der Fokus dieser Erkundung lag auf dem Entdecken und Eintauchen in die farbenfrohe, faszinierende Welt der Färberpflanzen.
Dieses Thema fand (und finde ich immer noch) sehr interessant und spannend, daher meldete ich mich in der Naturschutzstation Schwerin an und kurze Zeit später trafen sich alle Interessierten am Faulen See.
Melanie hatte dafür vielerlei Material, wie Hämmer, Zeichenpapier, kleine Gläser u. v. m. vorbereitet. Jeder pflückte von den verschiedensten Pflanzen, z. B. Giersch, Brennnessel, Löwenzahn, Brombeere, kleine Blätter ab und legte sie auf das Zeichenpapier. Dann hieß es, vorsichtig auf die Blätter klopfen und wieder abziehen, dabei entstanden wunderschöne Muster in unterschiedlichen Grüntönen.
Dies ist nur ein Beispiel, um verschiedene Textilien wie z. B. T- Shirts, Stoffservietten, Tischdecken, Leinenbeutel u. s. w. zu bedrucken.
Ein Hinweis dazu: um länger Freude an Mustern und Farben zu haben, sollten sie die Stoffe vorher mit Alaun beizen.
Dieses erste Beispiel gefiel mir sehr gut und machte Lust auf MEHR...
Eine andere Methode zum Färben von verschiedenen Textilien wurde uns mit Hilfe eines kleinen Einweckglases gezeigt. Darin befanden sich bereits zwei Holzkugeln, Wollfäden sowie Alaun. Jede Teilnehmerin sammelte Blütenblätter und legte sie dazu, Zuhause wurde es mit Wasser aufgefüllt und für einige Wochen an einen sonnigen und hellen Standort gestellt. Im Laufe der Zeit verfärbte sich das Wasser sowie natürlich auch die darin enthaltenden Kugeln und Wollfäden.
Ich fand es sehr spannend, dass die Farben im Laufe der Zeit immer kräftiger wurden und ca. 3- 4 Wochen später nahm ich alles aus dem Glas und war erstaunt, welche "Kraft" doch die Farben der Blüten auf einige Gegenstände haben kann.
Es ist der Zauber der Natur, der mich täglich aufs Neue beeindruckt, zugleich ist es faszinierend und spannend, welche Farben durch das Färben mit verschiedensten Pflanzen bzw. Pflanzenteilen entstehen können. Diese sehr alte Kunst sollte unbedingt weitergeführt werden. Man kann experimentieren, trotzdem es Geduld und Zeit in Anspruch nimmt, aber die Resultate sprechen letztendlich für sich.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Cornelia Frank, Schwerin (05.03.2024)
Steckbrief-Färberpflanze Februar
ERLENZAPFENBRAUN: Färben im kühlen Vorfrühling - In der vegetationsärmeren Zeit, wenn die bereits in den Vormonaten gesammelten und getrockneten Vorräte sich so langsam dem Ende neigen, bietet die Natur immer noch einige besondere Schätze zum Färben. Unsere Natur hält weiterhin Einzug, auch wenn die Erle ihr Laubkleid längst abgeworfen hat, ist es einfach, sie an den Zapfen zu erkennen. Im Februar beginnen die männlichen, rötlich-gelben, manchmal 5 bis 10 cm langen Kätzchen vor dem Laubaustrieb zu blühen.
Unter den heimischen Bäumen gibt es die Färbebäume, deren besondere Arten, Wurzeln, Früchte, Rinde oder Blätter sich zur Gewinnung von Farbstoffen eignen. Dazu gehört auch die Erle, mit der man wunderbare warme Brauntöne färben lassen.
Im Winter sind die Samen der Schwarz-Erle, die sich als kleine Flügelnüsschen in den Zapfen verbergen, eine wichtige Nahrungsquelle für den Stieglitz und den Erlenzeisig. Unsere heimische Schwarz-Erle gilt als Flussbegleiter und ist häufig an Bächen, Seen, Mooren und in anderen Feuchtgebieten zu entdecken.
Nach einem starken Sturm werden die vielen kleinen Einzelzapfen hinuntergeweht. Gibt es reichlich, dann dürfen eine Handvoll Zapfen im eigenen Sammelbeutel landen und für experimentelle Färberprojekte wie z.B. Wildwasserfarben, Tinten gefärbte und bedruckte Textilien genutzt werden.
Im Projekt "Am grünen Faden" und Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit unseren natürlichen Ressourcen werden bzw. wurden Geschichten, Erinnerungen, Eindrücke und Momente von begeisterten Naturfarbenentdecker:innen gesammelt, die wir teilen möchten.
„…Über 20 Jahre habe ich in einem Umweltzentrum in Erftstadt, NRW einen Spinn - und Färbekurs mit viel Freude und wunderbaren Frauen geleitet. Zum Abschied haben sie in einem Büchlein unsere farbenfrohen Erfahrungen gesammelt und mir zur lebendigen Erinnerung geschenkt.
Hier ist ein kleiner Auszug davon (siehe Fotos).
Sie können sich vorstellen, wie es mein Herz wärmt . . .und ich mit offenen Sinnen und Augen die Umgebung Stralsunds, meinem jetzigen Heimatort genieße.
Im Frühjahr liebte ich es, mit Birkenblättern zu färben, nicht nur wegen des schönen Gelbtons, sondern auch wegen des Duftes nach Sauna!
Im Hochsommer dann faszinierte mich das kräftige Goldgelb des Rainfarns mit seinem herben Duft . . .
Auf den Bildern dominieren die kräftigen Rottöne in vielen Abstufungen von der Krappwurzel und der Cochenille, die man leider kaufen muss und nicht am Wegesrand wachsen wie Kamille, Brennnessel, Frauenmantel und Reseda . . .
Besonders schön und mühelos erzielt man ein warmes Braun mit grünen Walnuss Schalen. Es gibt viele Lieblingspflanzen zum Färben in allen Jahreszeiten."
Birgit Schleicher, Stralsund (14.06.2023)
27. Februar 2024 – Im Winter zeigt uns die Natur, dass sie mehr als ein graues und tristes Farbenspiel parat hat. Der NABU Mecklenburg-Vorpommern hat sich auf die Suche nach farbenfrohen Geschichten, Erzählungen und Erinnerungen mit färbenden Pflanzen gemacht und möchte diese mit interessierten Menschen teilen.
„Uns erreichten ganz unterschiedliche Einsendungen, zum Beispiel von einer färbererfahrenen Frauengruppe, die über viele Jahre gemeinsam ihrer Herzensangelegenheit nachging und dabei tierische und pflanzliche Fasern mit heimischen und fernen Färberpflanzen färbte“, berichtet NABU-Mitarbeiterin Melanie Frank. „Darüber hinaus erhielten wir einen lyrischen und naturverbundenen Text, der uns zum Nachdenken anregte. Eine weitere Einsendung beschrieb eine farbenreiche Wahrnehmung von besonderen Tieren in unserer Tierwelt, die sich an einer intensiven Farbpalette bedienen.“ Auch Gedanken aus Kindheitstagen waren dabei. Die Geschichten werden nun auf den Social Media-Kanälen des NABU und auf der Webseite www.nabu-mv.de zugänglich gemacht.
Um die Vielfalt der Färberpflanzen wieder ins Bewusstsein zu rücken und sichtbar zu machen, sammelt der NABU Erfahrungsberichte, Geschichten sowie Textschnipsel und Fotos von Eindrücken, Erinnerungen sowie experimentellen Versuchen mit Färberpflanzen und ihren Farben. „Wir freuen uns über jede Zusendung, damit unsere kreative Ideensammlung weiterwachsen kann“, so Melanie Frank.
22. Mai 2023 - Ein bunter Farbfleck auf der Hose nach einem Picknick auf einer Wildblumenwiese kann faszinieren. Davon ist Melanie Frank vom NABU Mecklenburg-Vorpommern überzeugt. Im Nachhaltigkeits-Projekt „Am grünen Faden“, das von der Norddeutschen Stiftungfür Umwelt und Entwicklung gefördert wird, dreht sich für sie seit einigen Monaten alles um färbende Pflanzen. Jetzt ruft der NABU dazu auf, persönliche Erfahrungen und Geschichten zu Färberpflanzen einzusenden.
„Färberkamille, Mohnblume und Roter Bete - Färberpflanzen begegnen uns in jedem Garten, an jedem Wegesrand, in jedem Park, in jedem Wald und auf jeder Wiese“, so Melanie Frank. „Sie beleben das alte, traditionelle Wissen neu und geben im Sinne der Nachhaltigkeit den natürlichen Reichtum an Farben weiter, deren Nutzen und Anbau durch die Entwicklung von synthetischen Farbstoffen weitgehend in Vergessenheit geraten sind.”
Um die Vielfalt der Färberpflanzen wieder ins Bewusstsein zu rücken und sichtbar zu machen, sammelt der NABU nun Erfahrungsberichte, Geschichten sowie Textschnipsel und Fotos von Eindrücken, Erinnerungen sowie experimentellen Versuchen mit Färberpflanzen und ihren Farben. „Wir freuen uns über jede Zusendung, damit unsere kreative Ideensammlung weiterwachsen kann.“
Einsendungen sind möglich per E-Mail an melanie.frank@nabu-mv.de sowie per Nachricht über die Kanäle des NABU MV bei Facebook und Instagram .
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