Ausgezeichnet wohnen
Schwalbenfreundliche Häuser freuen sich auf Feriengäste

Dass unsere Schwalbenplakette so gut ankommt, haben wir gehofft. Dass es tatsächlich so ist, freut uns sehr. Besonders toll ist, dass die Bandbreite der Bewerber so vielseitig ist. Vom noblen 4-Sterne-Hotel bis zur rustikalen Heuherberge ist alles dabei.
Seit Beginn der Aktion im Jahr 2007 wurden in Mecklenburg-Vorpommern fast 970 schwalbenfreundliche Häuser mit der Plakette ausgezeichnet. Seit 2017 läuft die Aktion bundesweit in einem neuen und einheitlichen Design. Der Hintergrund ist derselbe: Gebäude mit vorhandenen und erhaltenen Nistplätzen für Schwalben werden vom NABU als „Schwalbenfreundliches Haus“ mit einer Plakette ausgezeichnet.
Leider werden unsere heimischen Schwalben von Jahr zu Jahr immer weniger. Während Hausbesitzer aus Angst vor Verschmutzung die Nester der Mehlschwalben entfernen, verschließen besorgte Bauern den Rauchschwalben ihre Ställe, um vermeintlichen Hygieneanforderungen gerecht zu werden. Dabei gefährden die kühnen Flugakrobaten unsere Gesundheit mitnichten, sind aber auf dem Land auf genau solche Brutplätze angewiesen.
Und Schwalben fühlen sich in einer von Menschen geprägten Umgebung grundsätzlich wohl. So nutzt die Mehlschwalbe vor allem rau verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes. „Gegen den gefürchteten Dreck durch Kot und Reste von Nistmaterial an Fassaden und auf dem Boden hilft ein einfaches, einen halben Meter unterhalb der Nester angebrachtes Brett“, erklärt Ulf Bähker vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. „Und Rauchschwalben, die Balken oder Mauervorsprünge in Ställen, Scheunen oder Carports bevorzugen, würde es schon helfen, wenn Lager und Ställe zumindest in der warmen Jahreshälfte nicht komplett verschlossen sind oder wenigstens eine Einflugluke haben“, so Bähker weiter.
Umso mehr freut es uns, dass doch so viele Menschen Schwalben bei sich dulden oder sogar fördern. Vielleicht können wir bald die 1000. Schwalbenplakette in Mecklenburg-Vorpommern verleihen.
Fast jeder der ausgezeichneten Hausbesitzer hat seine eigene Schwalbengeschichte zu erzählen. So hat zum Beispiel das Ehepaar Kottke seinen Ferien-Reiterhof "Schwalbennest" nach den sympathischen Flugkünstlern benannt, da diese von Anfang an dabei waren. Elke Hannemann hat erfahren, was es mit den Schwalben und dem Glückbringen auf sich hat. Nachdem die Schwalben aus dem Gastraum ihres Gartencafes in Lütow auf Usedom verschwinden mussten, waren die Mitarbeiter viel öfter krank.
Für Schwalbenplakette bewerben
Schwalben finden leider immer weniger geeignete Lebensräume und Nistmöglichkeiten. Helfen Sie den beliebten Sommerboten und machen Sie Ihr Haus schwalbenfreundlich. Der NABU würdigt das Engagement bundesweit mit einer Plakette! Mehr →