Schatz an der Küste
Ein Hotspot der biologischen Vielfalt in Deutschland
Der Name hat seine Berechtigung: Die Küstenlandschaft dieser Region ist geprägt von einer Vielfalt an wertvollen Lebensräumen. Auf 121.000 ha finden sich Bodden und Wieken, Flach- und Steilküsten, Salzgrasländer, Erlen- und Birkenmoorwälder und vieles mehr. Sie dienen nicht nur als Rast- und Brutgebiet vieler Vogelarten, sondern auch als Lebensraum für zahlreiche, teilweise seltene Tiere und Pflanzen.
Aus diesem Grund wurde das Gebiet vom Bundesamt für Naturschutz als einer der Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland ausgezeichnet, als „Hotspot 29“. In Deutschland gibt es 30 Regionen die diesen Titel tragen. Sie zeichnen sich durch eine hohe Dichte und Vielfalt besonders charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume aus. Die Bewahrung dieser Regionen ist einer der vier Förderschwerpunkte im Bundesprogramm zur biologischen Vielfalt welches seit Anfang 2011 die Umsetzung der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt unterstützt.
Neben dem vielgestaltigen Naturraum ist die Region der Vorpommerschen Boddenlandschaft und Rostocker Heide von intensiver Nutzung durch Tourismus und Landwirtschaft geprägt. In diesem Spannungsfeld setzt das Gemeinschaftsprojekt „Schatz an der Küste“ an, welches im August 2014 anlief.
Revitalisierung von Küstenlebensräumen
Ziel des Projektes ist es gemeinsam mit den Menschen vor Ort zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt in der Region beizutragen. Die breite Öffentlichkeit soll für den wertvollen Naturraum vor ihrer Haustür sensibilisiert, das Bewusstsein und die Akzeptanz für die biologische Vielfalt der Region gestärkt werden. Im Rahmen des Projektes wird die Revitalisierung von Küstenlebensräumen und die Entwicklung und Erprobung nachhaltiger Nutzungsmethoden, welche mit der biologischen Vielfalt im Einklang stehen, angestrebt.
Diese Ziele sollen durch die Zusammenarbeit von acht Naturschutzorganisationen und dem Land Mecklenburg-Vorpommern unter der Federführung der OSTSEESTIFTUNG erreicht werden. Jeder Partner setzt im Rahmen des Verbundvorhabens konkrete Maßnahmen um, welche die naturvertägliche Entwicklung der Region fördern sollen. Verbundpartner des NABU im Projekt sind der BUND, der WWF, der Kranichschutz Deutschland gGmbH, die Michael Succow Stiftung, die OSTSEESTIFTUNG, die Universität Greifswald, die Hansestadt Rostock, das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz und die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung. Unter www.schatzküste.com wird das Gesamtprojekt detailliert vorgestellt und Neuigkeiten aus den einzelnen Teilprojekten veröffentlicht.
Eine Aufgabe des NABU Mecklenburg-Vorpommern ist es, Angebote für Schulklassen in der Region zu entwickeln und durchzuführen. Erlebnisorientierte Bildungsangebote sollen es den Schülerinnen ermöglichen, den Küstenlebensraum vor ihrer Haustür mit all seinen Facetten zu erkunden und die Bedeutung von Spülsäumen und Primärdünen für die biologische Vielfalt zu erfahren. Dabei kann sowohl ihr Wissen über ansässige Arten und die Ökologie der Küste gefördert, als auch ihre Aufmerksamkeit auf Nutzung, Gefährdung und Schutz des kleinen Meeres gelenkt werden.
Die Konzeption und Umsetzung des „Lehrpfads Küstendynamik“ auf der Insel Hiddensee ist eine weitere Maßnahme die der NABU Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten Jahren verwirklichen möchte. Auf Hiddensee kann die Dynamik der Küste und auf engstem Raum beobachtet werden. Der Lehrpfad soll die Naturelemente und ihre Wirkung auf spielerische Weise verständlich machen und ein Bewusstsein für die daran geknüpften Gefahren schaffen.
Gefördert wird das Verbundvorhaben im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung mit Mitteln der Bingo Umweltlotterie sowie durch die Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee.
Aus dem Projekt
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