Die Uferschwalbe
Klein und erdbraun
Die Uferschwalbe ist die kleinste einheimische Schwalbe. Wie ihr Name schon verrät, brütet sie nicht im Siedlungsraum, sondern in sandigen Steilufern von Küsten und Kiesgruben. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Riparia riparia und leitet sich vom lateinischen Wort ripa für Ufer ab. Im Englischen wird sie Sand Martin genannt, ebenfalls eine treffende Beschreibung für ihre Brutstandorte.
Gut getarnt im Sand
Das Gefieder der Uferschwalbe ist auf der Oberseite stumpf grau bis erdbraun, die Unterseite und der Hals sind weiß. Sie wird ungefähr 12 cm groß und wiegt um die 13 g. Im Mittel beträgt ihre Lebensdauer zwei Jahre, wobei das bisherige Höchstalter einer Uferschwalbe bei 10 Jahren liegt.
Kolonienbrüter am Ufer
Uferschwalben sind Koloniebrüter. Sie graben ihre bis zu einen Meter langen Brutröhren in sandige Steilufer. Aufgrund dieses speziellen Lebensraumes sind sie nicht flächendeckend verbreitet. Uferschwalben brüten ein oder zwei Mal pro Jahr. Die Dauer einer Brut liegt bei etwa zwei Wochen und es schlüpfen vier bis sechs Junge. Nach 16 bis 23 Tagen erscheinen die Jungen am Röhreneingang und werden flügge. Die ersten Tage suchen sie die Brutröhren noch zum Schlafen auf bis sie schließlich ganz selbständig leben. Sie sind die Sprinter unter den Schwalben: Bei der Jagd auf Nahrungsinsekten erreichen sie Fluggeschwindigkeiten bis zu 50 km/h. Uferschwalben überwintern in West-, Zentral- oder Ostafrika. Häufig ziehen sie zusammen mit anderen Schwalben- und Seglerarten. So kommt es zu regelrechten Massenansammlungen an afrikanischen Seen.