Die Mehlschwalbe
Die mit dem weißen Bauch
Ihren Namen verdankt die Mehlschwalbe ihrer reinweißen Unterseite, sprichwörtlich als hätte sie im Mehl gesessen. Der wissenschaftliche Name lautet Delichon urbicum und leitet sich vom griechischen he chelidon = die Schwalbe und dem lateinischen urbicus = städtisch ab. Im Englischen wird sie House Martin genannt, was ihren Brutplatz beschreibt, denn die Mehlschwalbe baut ihre Nester in der Regel außen an Hauswände unter Dachvorsprünge.
Weiß gefiederte Beine
Sie ist der einzige europäische Singvogel, dessen Beine und Füße weiß befiedert sind. Der Schwanz der Mehlschwalbe ist schwach gegabelt und ihr Gefieder glänzt metallisch blau-schwarz. Im Flug ist sie von anderen Schwalben sehr gut durch ihren leuchtend weißen Bürzel zu unterscheiden. Eine Mehlschwalbe ist etwa 12 cm groß, wiegt rund 20 g und wird im Durchschnitt zwei Jahre alt. Das je bekannt gewordene Höchstalter einer beringten Mehlschwalbe beträgt 14,5 Jahre.
Langstreckenflug ins Winterquartier
Ihre halbkugeligen Nester aus Lehm bauen die Mehlschwalben am liebsten außen an Gebäuden, unter Dachvorsprüngen oder in Fensterrahmen. Mehlschwalben brüten ein bis drei Mal, in Ausnahmefällen sogar vier Mal pro Jahr. Die Brutdauer beträgt etwa zwei Wochen und je nach Alter der Schwalben schlüpfen drei bis fünf Junge pro Brut. Die Jungen bleiben drei bis vier Wochen im Nest, bevor sie flügge werden. Sind sie ausgeflogen, kehren sie die ersten Tage noch ins Nest zurück und werden von den Eltern gefüttert. Nach der Brutsaison sammeln sich die Schwalben für den Flug in ihre Überwinterungsgebiete südlich der Sahara. Die jährliche Zugstrecke einer Mehlschwalbe beträgt bis zu 20.000 km. Beim überqueren von Mittelmeer und Sahara werden 1.000 km oder mehr im Non-Stop-Flug zurückgelegt.