Gesucht: Erlebnisse mit Färberpflanzen
Mit einer Sammlung verschiedenster Erfahrungsberichte, Fotos und Geschichten möchte der NABU die Vielfalt färbender Pflanzen sichtbarer machen. Mehr →
Färben mit und in der Natur – in Zusammenarbeit mit dem NABU Mecklenburg-Vorpommern konnten die anstrebenden Mode- und Maßschneider:innen der Designschule Schwerin innerhalb mehrerer unterrichtsübergreifender und praktisch ausgerichteter Färberworkshops die Farben der Natur kennenlernen. Über mehrere Wochen wurden die Schüler:innen während der Erarbeitung und Konzeption ihres Semesterthemas begleitet. Das zum Beginn des Schuljahres festgelegte Semesterthema der Auszubildenden, setze die Verwendung von hand- und natürlich gefärbten Stoffen voraus. Im Vordergrund der Kooperation stand das farbenfrohe Experimentieren, Pflanzenarten kennenlernen, die Jahreszeiten wahrnehmen und mit allen Sinnen spüren wieviel Farbe uns in der eigenen heimischen Natur umgibt.
Aus vielen verschiedenen Erde, Pflanzen, Rinden, Küchenabfälle oder auch Pilzen können Farbpigmente und gewonnen werden, die auch für die Farben von Textilien Verwendung finden. Viele dieser Farbpigmente basieren auf traditionellem Wissen. Jede Kultur greift dabei auf ihren eigenen Wissensschatz zur Gewinnung von textilen Farben zurück.
Für das Färben von Textilien in der Modeindustrie werden synthetische Färber- und Beizmittel sowie Salze, Hilfsstoffe, Wasser und Energie benötigt. Die Mixtur sorgt während des Färbeprozesses dafür, dass die Farbpigmente sich mit der Faser verbinden, sich haltbar und farbstabil einfärben lassen. 90 Prozent unserer Kleidung wird weltweit synthetisch und konventionell gefärbt, meist kann man als Verbraucher nicht mehr nachvollziehbar, was in den Färbemitteln eigentlich drin ist.
Etwa 10.000 unterschiedliche synthetische Farbstoffe kommen für das Färben von Bekleidung zum Einsatz. Davon gelangen 10-50 Prozent, etwa 200.000 Tonnen Färbemittel pro Jahr, durch die Waschprozesse in der konventionellen Färberei in die globalen Wasserwege und verunreinigen Frischwasser. Dabei kann Textilproduktion auch im globalen Maßstab nach fairen Grundsätzen und nachhaltigen funktionieren. Der Vorteil beim Färben mit Naturfarben ist, dass, wenn man den Färbeprozess verantwortungsvoll gestaltet, man die Zusatzstoffe genau kennt.
"...ich habe mich während des Projektes viel mit Selbstbestimmung über den eigenen Körper beschäftigt. Beim Färben habe ich Granatapfelkerne, Rote Beete, Holunder und Himbeere verwendet.
Da ich als Inspiration Persephone aus dem Webtoon Lore Olympus hatte, habe ich die Granatapfelkerne als Hauptkomponent verwendet. Es hat perfekt zur Geschichte des Outfits gepasst.
Zusätzlich habe ich den Stoff ausgewaschen. Nach dem Färbeprozess hatte ich einen Stoff mit der perfekten Farbe, um mein Projekt umzusetzen.
Durch diesen ganzen Prozess hat das Outfit etwas ganzheitliches bekommen..."
Lisa Gruhn (1.Semester)
"...durch das färben sah ich die Vielfalt der Pinktöne nur allein, dass ich 3 Zutaten verwendet habe. Hauptsächlich nahm ich Holundersaft. Auch am ersten Färbeworkshop, konnte ich viel Erfahrung in dieser kurzen Zeit mitnehmen.
Das Outfit wurde vom Chinesischen Mond Neujahrsfest inspiriert, dass zugleich bequemer zu tragen ist , durch die Menschenmengen und auch im Alltag gut tragen kann..."
Yvonne Drefin (1.Semester)
"...auf dem Foto habe ich mein Semesteroutfit mit handgefäbten Stoffe, das ich zum Thema "Barbiemania" eingebracht habe, dargestellt.
Das Projekt stammt aus dem 3. Semester. Vom Thema Barbiemania bin ich schnell auf das Thema Überproduktion/Überkonsum gekommen und Upcycling als Gegenreaktion darauf. Speziell habe ich mich mit der Zweckentfremdung von (alten) Kleidungsstücken beschäftigt. Die Ärmel sind aus Oberteilen geschnitten und der Rock aus vier Hosen drapiert.
Eine große Inspiration war das Ölgemälde meines Opas, aus dem ich ein Modell für einen Kragen entwickelt habe.
Den Stoff selber hatten wir zusammen im 2. Semester gefärbt.
Ich weiß noch, dass ich ursprünglich Grün färben wollte, habe dann die entsprechende Färbermaterialien in den Topf gegeben, aber parallel zum Einkochprozess noch Beize hinzugegeben... irgendwie ist durch das veränderte Säureverhältnis ein gelber Sandton entstanden.
Von Vornherein war ich dem Färbeprozess sehr experimentierfreudig gegenüber. Da ich noch einen Topf voll Farbsud für eine blau-lila/demonit-farbende Färbung über hatte, habe ich mich dazu entschieden die Batiktechnik auzuprobieren. Zuerst haben wir den Stoff mit Gummibändern geknüllt, fixiert und mit einen Löffel den Farbsud übergegossen. Es brauchte mehrere Durchläufe bis ich vollkommen zufrieden war. im Prozess ist ein toller Stoff entstanden.
Der blau-lila Stoff, gefärbt mit Blaubeeren, Brombeeren, und Eisenessig wurde für den Korpus verwendet. Im thematischen Geamtbild meiner Kollektion, entschied ich mich für einen Kragen, da das Batikmuster die Bewegung der Drapierung unterstützt.
Das Färben mit dir hat sehr viel Spaß gemacht und hat mir neue Möglichkeiten gezeigt meiner Kreativität freien Lauf zu lassen..."
Tommy-Lee (3.Semester)
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"Eco Printing" und "Nature Journaling": Zwei Workshops beschäftigen sich am 30. September und am 15. Oktober mit Ideen für natürliches Design. Mehr →
Wie aus Blüten, Wurzeln, Rinden, Pilzen und Blättern lebendige Farben für Textilien entstehen, ist Thema eines Workshop am in Schwerin. Mehr →