Spatz bleibt häufigster Gartenvogel
Ergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“ stehen fest / Verlierer sind Gebäudebrüter
01. Juni 2023 Der Haussperling bleibt in Mecklenburg-Vorpommern häufigster Gartenvogel. Wie schon in den Jahren zuvor steht er auch bundesweit unangefochten an der Spitze bei der Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“, die vom 12. bis 14. Mai bereits zum 19. Mal stattfand. In unserem Bundesland beteiligten sich über 1.200 Vogelfreunde an der Aktion und meldeten über 35.000 Vögel aus rund 870 Gärten und Parks.
Hinter dem Haussperling steht wie im Vorjahr die Amsel gefolgt vom Feldsperling auf Rang drei. Auf den weiteren Plätzen folgen Kohlmeise, Blaumeise und Star. Gebäudebrüter wie Mauersegler und Mehlschwalbe stürzen dagegen ab: Das Endergebnis der 19. „Stunde der Gartenvögel“ untermauert die bisherigen Beobachtungen. Der starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern geht ungebremst weiter. Der Verlust von Nistplätzen an Gebäuden und ein starker Rückgang ihrer Fluginsektennahrung durch die intensive und teils flächendeckende Verwendung von Insektengiften macht ihnen offensichtlich schwer zu schaffen.
Beunruhigende Entwicklung der Zahlen typischer Gartenvögel
Diese Arten brauchen dringend Hilfe, zum Beispiel in Form von Brutmöglichkeiten durch vogelfreundliche Sanierung von Gebäuden. Denn bei den Gebäudebrütern herrscht große Wohnungsnot. Hausbesitzer können auch helfen, indem sie beispielsweise Schwalben willkommen heißen und ihnen Nistmöglichkeiten bieten. Dafür können sie mit der NABU-Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet werden.
Doch auch bei den anderen typischen Vertretern der Gartenvögel zeigt sich ein beunruhigendes Bild. So haben wir auch bei Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star einen leichten aber stetigen Rückgang zu verzeichnen. Die Zählungen der nächsten Jahre werden zeigen, ob dieser generelle Abwärtstrend unserer Vogelwelt in MV anhält oder nur ein vorübergehendes Phänomen darstellt.
So können Sie Schwalben Helfen
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