Zugvogel unter den Schmetterlingen
Der Admiral
Der Admiral ist nicht nur der höchste Dienstgrad bei der Marine, sondern auch ein hübscher Schmetterling, der bei uns häufig zu beobachten ist. Tatsächlich verdankt der Schmetterling seinen Namen wohl dem Admiral, der auf hoher See unterwegs ist. Die weiße Kennzeichnung auf den Flügelspitzen soll den militärischen Schulterabzeichen eines Admirals ähnlich sehen.
Und noch eine Ähnlichkeit besteht. Wie sein Namensgeber ist auch der Schmetterling viel unterwegs. Er gehört zu den Wanderfaltern und wandert ähnlich wie die Zugvögel, wenn es bei uns kälter wird, nach Südeuropa und überwindet dabei sogar die Alpen. Neuere Erkenntnisse sprechen allerdings dafür, dass der Falter auch im Winter bei uns überlebt und zumindest mildere Winter gut übersteht. Im Frühjahr vermischen sich dann die aus Süden zurückwandernden Falter mit denen die hier überwintert haben und der neu schlüpfenden Generation.
Im Gegensatz zu vielen anderen Schmetterlingen kann der Admiral bis zu 280 Tage alt werden und zählt damit mit dem Tagpfauenauge, Kleinem und Großen Fuchs, Trauermantel und C-Falter zum Methusalem unter den heimischen Faltern. Bis in den Oktober hinein ist der Admiral oft an Fallobst oder Blüten zu beobachten.
Brennnesseln sind überlebenswichtig
Der vergleichsweise große Schmetterling mit einer Flügelspannweite zwischen 5 und 6 Zentimetern hat eine bräunliche Grundfärbung. Auf der Vorderflügelspitze sind weiße Punkte zu sehen, die durch eine orangerote Binde abgetrennt sind. Am Rand des Hinterflügels findet sich ebenso eine orangerote Binde in der kleine dunkle Punkte und ganz innen zwei blaue Punkte eingebettet sind. Die Flügelunterseite ist als bräunlich nach oben hin bunt marmoriert zu erkennen und bietet damit eine ausreichend gute Tarnung.
Ohne die für uns lästig piekenden Brennnesseln kann der Admiral bei uns nicht überleben. Nur hier legt das Weibchen die Eier ab, weil dies die Nahrungspflanze der schlüpfenden Raupen ist. Manchmal sieht man an der Brennnessel eingerollte Blätter. Dies kann ein Nachweis für das „Haus“ einer Raupe des Admirals sein. Die schwarze, aber auch grünliche Raupe mit den Stachelspitzen ist ein Einzelgänger und verpuppt sich nach etwa drei bis vier Wochen.
Im Gegensatz zu früher scheint sich der Admiral an unsere winterlichen Temperaturen angepasst zu haben. Heute geht man davon aus, dass er in all seinen Entwicklungsstadien, als Ei, Raupe, Puppe und erwachsener Schmetterling den Winter bei uns überleben kann.
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