Der Goldene Scheckenfalter
Ein Edelfalter mit hohen Ansprüchen
Der braun und orange gescheckte Goldene Scheckenfalter, der auch Skabiosen-Scheckenfalter genannt wird, ist in Mecklenburg-Vorpommern nur noch selten zu beobachten. Er wird zur Familie der Edelfalter gezählt und ist in gesamt Deutschland stark gefährdet und streng geschützt.
Die Flügelspannweite beträgt zwischen 30 und 45 mm und sowohl männlicher als auch weiblicher Falter haben auf der bräunlichen Flügeloberseite hell- und dunkelorange Binden mit schwarzen und goldgelben Flecken. Auf der Flügelunterseite ist das Muster kontrastärmer.
Er ist ein feuchtigkeits- und wärmeliebender, sehr standorttreuer Falter dessen Lebensraum Feuchtwiesen, Niedermoore, Wälder oder Magerrasen sind. Seine Eier legt er nur an hier verbreiteten Pflanzen ab, dem Gewöhnlichen Teufelsabbiss oder der Tauben-Skabiose, selten auch an Enzianarten oder Kardengewächsen. Die nach etwa vier bis fünf Wochen schlüpfenden kleinen schwarzen Raupen mit den weißen Punkten ernähren sich von diesen Pflanzen und fertigen ein gemeinsames Nest in der Bodenvegetation der Nahrungspflanze an. Tief in der Erde überwintern die Raupen einzeln und benötigen dann im Frühjahr viel Sonne um sich gut entwickeln zu können. Im April verpuppen sich die Raupen und sind dann von Mai bis Juni zu beobachten. Die Weibchen legen in dieser Zeit wieder ihre Eier ab. Im selben Jahr noch sterben alle erwachsenen Falter, deshalb ist auch immer nur eine Generation pro Jahr zu beobachten.
Überaus wählerischer Nachwuchs
Der Goldene Scheckenfalter war in Deutschland einst weit verbreitet, ist aber sehr anspruchsvoll. Die Raupen fressen nur bestimmte Pflanzen und sind gegenüber Kälte hochempfindlich. Die Intensivierung der Landwirtschaft und die Trockenlegung von Wiesen machen den Falter zu einem stark gefährdeten Tier.
Zum Schutz sollten geeignete Flächen nur wenig wirtschaftlich genutzt werden, die Mahd auf die Entwicklung der Raupe angepasst werden (ab September, nicht zu kurz) und mehrjähriges Brachland vorhanden sein.
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