Kleiner, Großer und Grünader- Weißling
Verwechslungsgefahr zwischen den Weißlingen
Viele Menschen mögen Schmetterlinge. Insbesondere die tagaktiven Falter werden gemocht. Die Nachtfalter hingegen sind gemeinhin als „Motten“ verschrien und haben ein entsprechend schlechtes Image. Doch auch bei den Tagfaltern scheiden sich die Geister. Schließlich fressen die nimmersatten Raupen einiger Arten auch an Kulturpflanzen. Solche „Schädlinge“ sind bei Gartenbesitzern oft nicht gern gesehen. Dabei sind die Tiere oft auf bestimmte Fraßpflanzen oder Pflanzengruppen festgelegt. Sie können nicht auf andere Nahrung ausweichen. Die Falter legen ihre Eier einzeln oder zu mehreren an Teilen der Pflanzen ab. So sind die Raupen von passender Nahrung umgeben. Dadurch können sie schnell wachsen, sich entwickeln und schließlich verpuppen. Die ausgewachsenen Schmetterlinge saugen hingegen meist an einer Vielzahl verschiedener Blüten. Deshalb werden die Falter meist als schön empfunden, während die Raupen oft eher kritisch gesehen werden.
Sommerboten mit weißer Weste
Nicht alle Tagfalter sind leicht zu bestimmen. In der Gruppe der Weißlinge gibt es große Ähnlichkeiten zwischen den Arten. Der Große Kohlweißling galt früher als häufiger Kulturschädling. Da er alle Offenlandbereiche und insbesondere Kohlfelder, Gärten und Ruderalflächen besiedelt, war er lange Zeit weit verbreitet. Als ursprünglicher Küstenbewohner profitierte er vom Acker- und Feldbau und breitete sich entsprechend aus. In den letzten Jahren ist sein Bestand jedoch rückläufig, so dass ihm nur noch selten spürbare Fraßschäden auf Ackerkulturen anzulasten sind. Neben seiner Größe ist das beste Bestimmungsmerkmal die schwarze Zeichnung am Rand der weißen Vorderflügeloberseite. Diese zieht sich bis zur Flügelmitte. Beim Kleinen Kohlweißling ist lediglich der obere Bereich des Vorderflügels schwarz gefärbt. Im Gegensatz zum Großen Kohlweißling legt er seine Eier an den Fraßpflanzen meist einzeln ab.
Bestimmungsmerkmale
Der Kleine Kohlweißling gilt auch heute noch als einer der häufigsten Tag-Schmetterlinge. Nicht seltener ist der ihm sehr ähnlich sehende Grünader-Weißling. Auf den ersten Blick gleichen sich die beiden Falterarten in Aussehen und Größe. Um Unterschiede herauszufinden, muss man die Unterseite der Hinterflügel näher betrachten. Beim Grünader-Weißling zeigt sich dort die namensgebende dunkle Aderzeichnung, während die Unterseite der Hinterflügel beim Kleinen Kohlweißlings mehr oder weniger einfarbig gelblich ist. Allerdings ist die Aderzeichnung bei der ersten Faltergeneration des Grünader-Weißlings am deutlichsten. Sie wird mit steigender Generationenzahl im Jahr immer blasser, bis die Adern nur noch graugrün bestäubt wirken.
Kreuzblütler als Nahrungspflanzen
Der Grünader-Weißling wird häufig als Raps-Weißling bezeichnet. Dieser Name ist irreführend, da Raps für diesen Schmetterling keine besondere Rolle spielt. Daher sollte besser der Name Grünader-Weißling verwendet werden. Im Vergleich zu den nahe verwandten Arten Großer und Kleiner Kohlweißling, bevorzugt der Grünader-Weißling feuchtere und stärker beschattete Lebensräume. Die Raupen fressen hauptsächlich an wild wachsenden Kreuzblütlern. Die Falter fliegen eine große Vielfalt an Blüten an, wobei sie aber Blutweiderich bevorzugen. Bei allen drei Arten fliegen im Jahresverlauf drei Generationen aus. Die Geschlechter können bei den fertig entwickelten Faltern leicht unterschieden werden:
Wie bei Großem und Kleinen Kohlweißling trägt das Weibchen des Grünader-Weißlings auf dem Vorderflügel zwei schwarze Punkte.
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