Trauermantel
Art der Weichholzauen und Weidengehölze
Anhand seines Flügelrandes lässt sich übrigens das Alter des Tieres ablesen. Der Trauermantel überwintert im Falterstadium und nicht als Ei, Raupe oder Puppe, wie viele andere Schmetterlinge es tun. Dazu sucht er Baumhöhlen oder Reisighaufen auf. Beobachtet man einen Trauermantel mit weißen Flügelrändern, hat er bereits eine Überwinterung hinter sich. Bei frischen, diesjährigen Faltern sind die Ränder fahlgelb.
Die erwachsenen Falter trifft man am ehesten auf sonnigen Waldwegen in feuchten Laubwäldern an. Daher kommen sie oft in Auwäldern vor. Sie werden aber auch regelmäßig in Obstgärten und an Alleen beobachtet. Da die Falter im zeitigen Frühjahr bereits unterwegs sind, sieht man sie dann z.B. an Weidenblüten saugend. Im Laufe des Jahres geht ihre Vorliebe für Blütennektar zurück. Dafür sind sie häufiger an blutenden Baumstämmen zu sehen, besonders an Birken. Im Herbst setzen sie sich gerne auf gärendes Fallobst.
Die Eiablage erfolgt im Mai/Juni. Dazu werden 100-200 Eier in einem nicht geschlossenen Ring um Weiden- oder Birkenzweige gelegt (häufig i.d. Weichholzaue). Die Raupen schlüpfen im Juni. Sie bleiben bis zur letzten Häutung zusammen. Ihre Fraßplätze sind häufig schon aus der Ferne zu erkennen, da die von ihnen besiedelten Zweige komplett kahl gefressen werden. Nach der letzten Häutung teilen die Raupen sich in mehrere Gruppen auf. Zur Verpuppung legen sie oft größere Wegstrecken zurück, so dass die Puppen oftmals weitab der Nahrungspflanze liegen. Ab Mitte Juli schlüpfen die Falter.
Das auffällige Fraßverhalten der Raupen zieht Fressfeinde an. So werden viele Raupen von Schlupfwespen oder anderen Parasiten befallen. Aus dem anfänglichen Riesenangebot von bis zu zweihundert Eiern erreicht so oft nur ein kleiner Teil das Falter-Stadium. Beim Trauermantel treten auffallend starke Bestandsschwankungen auf. Diese hängen wahrscheinlich mit dem Auftreten und der Häufigkeit seiner Parasiten zusammen.
Als Hauptgefährdung können für diese Art großräumige Klimaveränderungen genannt werden, die sich auf die Häufigkeit seiner Parasiten auswirken.
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