Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter
Kleiner Generalist mit Vorliebe für violette Blüten
Die Dickkopffalter bilden eine eigene Familie innerhalb der heimischen Tagfalter. Neben dem breiten Kopf ist die düsenjägerartige „Delta-Wing“-Flügelhaltung der Falter typisch. Der Falter ist von seiner Zwillingsart, dem Schwarzkolbigen Braun-Dickkopffalter durch die hellere Färbung der Unterseiten der Fühlerkolbenspitze zu unterschieden. Die Männchen tragen einen deutlichen Duftschuppenfleck auf der Vorderflügel-Oberseite. Dieser fehlt den Weibchen.
Die Braun-Dickkopffalter kommen in einer Reihe unterschiedlicher Lebensräume vor, welche sie sich wiederum mit dem Schwarzkolbigen Braun-Dickkopffalter teilen. Vor allem besiedeln sie Saumbiotope vom Offenland bis zum Waldrand. Sie können an trockenen Standorten genauso angetroffen werden, wie an feuchten.
Diese Flexibilität rührt daher, dass die Braun-Dickkopffalter-Raupen an verschiedenen Süßgräsern fressen. Im Unterschied zum Schwarzkolbigen, bei dem die Eier überwintern, schlüpfen beim Braunkolbigen Braun-Dickkopffalter die Raupen noch im Spätsommer. Sie überwintern an ihrer Nahrungspflanze in einem Kokon. Die Verpuppung erfolgt erst im Mai des Folgejahres. Die Falter beider Arten fliegen dann von Mitte Juni bis Ende August bzw. in den September hinein.
Auch die Falter stellen keine großen Ansprüche. Sie nehmen v.a. violette, aber auch gelbe Blüten an. Wichtig ist dabei, dass die Blüten in der Sonne stehen. Beispielarten sind Vogel-Wicke, Acker-Kratzdistel, Wiesen-Flockenblume und Hornklee. Da beide Braun-Dickkopffalter an ihren Wirtsgräsern überwintern, ist es wichtig, Altgras-Inseln über den Winter stehen zu lassen. Nur so haben die Tiere in ihren Entwicklungsformen eine Chance, den Winter zu überleben.
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