Der Schornsteinfeger
Selbst im Garten anzutreffen
Häufige Lebensräume sind z.B. Lichtungen, Wegränder, ehemalige Kiesgruben, Böschungen oder Trockenwiesen die selten gemäht werden. Lässt man Blumenwiesen über den Sommer stehen und mäht sie erst spät im Herbst, so kann man den Schornsteinfeger selbst in Gärten oder Parks ansiedeln. Schließlich fressen die Raupen an recht häufigen Grasarten, wie z.B. Land-Reitgras, Knäuelgras oder Rot-Schwingel. Die Falter werden besonders von violetten Blüten angezogen. Doch auch hier hat der Schornsteinfeger Ausweichmöglichkeiten: Witwenblume, Jakobs-Kreuzkraut, Sumpf-Storchschnabel, Dost und Himbeere sind beliebte Nektarspender.
Die Zeit in der man diese Schmetterlinge fliegend antreffen kann erstreckt sich im Hochsommer, von Juli bis August. Die Oberseite der Flügel ist einheitlich dunkelbraun. Bei genauerem Hinschauen kann man kleine Augenflecken erkennen. Besser zu sehen sind diese an der hellbraunen Flügelunterseite.
Rätsel im Verhalten
Natürlich kann sich der Zeitpunkt des Schlüpfens von Region zu Region unterscheiden, wobei meistens mildere Temperaturen diesen Vorgang beschleunigen. Doch im Südwesten Deutschlands machten Schmetterlingsbeobachter andere Erfahrungen. Denn obwohl der Schwarzwald als Mittelgebirge kühler ist, fliegen die Schornsteinfeger hier ein bis zwei Wochen früher, als im wärmeren Oberrheintal. Bevor die Schmetterlinge sterben, muss noch für die nächste Generation gesorgt werden. Das Weibchen legt die Eier einzeln ab. Dabei sitzt sie auf einem Grashalm und lässt das Ei einfach auf den Boden fallen. Zwei Monate liegen die weißen, halbkugelförmigen Eier am Boden, bis die Raupen schlüpfen.
Die graubraunen Raupen fressen dann an verschiedenen Gräsern. Sie überwintern als Raupe und verpuppen sich im nächsten Juni am Boden. Im Juli schlüpft dann die nächste Falter-Generation.
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