Was sind Tagfalter
Infos zu Schmetterlingen in MV
Gemeinhin redet man von Schmetterlingen, auch wenn nur Tagfalter gemeint sind. Dabei unterscheidet man Schmetterlinge nach körperlichen Merkmalen in Tag- und Nachtfalter. Insgesamt gibt es in Deutschland ungefähr 3.700 Schmetterlingsarten. Der Großteil davon gehört zu den Nachtfaltern. Nur etwa 190 Schmetterlingsarten zählen zu den Tagfaltern. Nicht alle davon kommen in Mecklenburg-Vorpommern vor. Nach der immer noch gültigen Roten Liste der gefährdeten Tagfalter MVs von 1993, wurden auf dem Gebiet unseres Bundeslandes bisher 109 Tagfalterarten nachgewiesen. Nur 37 Arten davon gelten als ungefährdet! Dagegen sind 15 Arten bei uns ausgestorben oder verschollen. Unmittelbar vom Aussterben bedroht sind 20 Arten. Weitere 12 Tagfalterarten gelten als stark gefährdet. 17 Arten finden sich in der Kategorie „gefährdet“ und die restlichen 8 Arten sind selten und potentiell gefährdet.
Merkmale von Tag- und Nachtfaltern
Schmetterling ist nicht gleich Schmetterling
Als Schmetterlinge oder Falter können alle Tag- und Nachtfalter bezeichnet werden. Deshalb ist es gut einige einfache Merkmale zu kennen, um die Tiere den Tag- oder Nachtfaltern zuordnen zu können. Dabei darf man sich von der Tageszeit der Beobachtung nicht täuschen lassen. Schließlich gibt es auch Nachtfalter die am Tage fliegen (z.B. Gammaeule und Taubenschwänzchen). Daher macht es Sinn, sich kurz mit dem Körperbau der Falter zu befassen. Der Körper des Schmetterlings ist, wie bei anderen Insekten auch, in drei Abschnitte aufgeteilt: Kopf (Caput), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen).
Der Kopf (Caput)
Am Kopf befinden sich die Facettenaugen, der Saugrüssel, welcher aus dem umgewandelten Unterkiefer besteht und dem Saugen des Nektars dient sowie die Antennen. Da die Falter mit den „Fühlern“ tatsächlich nicht fühlen sondern riechen, bietet es sich an von Antennen zu sprechen. Anhand der Antennen können Tag- und Nachfalter voneinander unterschieden werden: Während sie bei unseren Tagfaltern am Ende keulenförmig verdickt sind, tragen Nachtfalter in der Regel gefiederte oder gerade, unverdickte Antennen.
Die Brust (Thorax)
Die Falterbrust besteht aus drei Ringsegmenten. An jedem Ring befindet sich ein Beinpaar. Die Füße dienen übrigens als Geschmacksorgan. Es reicht dem Tier also, sich auf einer Nahrungsquelle niederzulassen, um diese zu schmecken. Der mittlere Brustring trägt zudem die Vorderflügel, der hintere Ring die Hinterflügel. Auf den Flügeln der Tagfalter ist oft ein verzweigtes Adernetz zu erkennen. Nach dem Schlupf des Falters „pumpt“ der Schmetterling Körperflüssigkeiten in diese Adern, wodurch sich die anfangs platt anliegenden Flügel entfalten. Danach verlieren die Adern ihre Funktion.
Die oftmals bunte Färbung der Flügel ergibt sich aus Flügelschuppen (wissenschaftlich: Lepidoptera = „Schuppenflügler“). Viele dieser Schuppen sind farbig. So ergeben sich die bunten Flügelmuster und –zeichnungen. Da es bei einigen Arten auch farblose, hohle Schuppen gibt, ensteht durch Lichtbrechung ein Schillereffekt (z.B. Schillerfalter). Während der meist sehr kurzen Flugzeit verlieren die Schmetterlinge viele Schuppen. Daher verblassen die Flügelmuster und die Flügelhinterränder können ausgefranst wirken.
Auch anhand der Flügelhaltung in Ruhephasen können Tag- und Nachtfalter unterschieden werden. Während Tagfalter die Flügel gegeneinander stellen, liegen diese bei Nachtfaltern flach am Körper an.
Der Hinterleib (Abdomen)
Im Hinterleib tragen die Falter ihre inneren Organe. Dazu zählen beispielsweise die Verdauungsorgane und die Fortpflanzungsorgane. Hier finden sich auch Drüsen, mit deren Hilfe Sexuallockstoffe (Pheromone) im Körper des Schmetterlings hergestellt werden. Diese Duftstoffe können aber auch über andere Körperteile, wie zum Beispiel über die Beine oder über die Flügel ausgestoßen werden.