Mehr Umweltschutz durch den ESF!
Forschungsförderung für Moorschutz ist positives Beispiel

NABU, BUND und WWF fordern die Einhaltung dieser Vorgabe aus dem EU-Recht - seit Jahren leider nur mit mäßigem Erfolg. Das ist bedauerlich, denn die umfassende Qualifizierung von Beschäftigten für den Natur- und Umweltschutz ist eine der zentralen Voraussetzungen, um die Umweltziele zu erreichen, die für Europa, Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern gesetzt wurden.
Dabei geht es um die Qualifikation von Lehrern und Erziehern für Natur- und Umweltschutz, die Schulung von Handwerkern für Fragen der Energieeffizienz und ökologische Baustoffe, Fortbildungen für den weiteren Übergang zur Kreislaufwirtschaft und die Vermeidung von Problemabfällen und vieles mehr. Der NABU setzt sich weiter für eine entsprechende Schwerpunktsetzung bei der ESF-Förderung ein.
Erster wichtiger Schritt nach vorn
In der Förderperiode 2014 bis 2020 gab es in der Forschungsförderung in Mecklenburg-Vorpommern einen ersten wichtigen Schritt nach vorn. Aus dem Exzellenzforschungsprogramm des ESF ist das interdisziplinäre Verbundprojekt WETSCAPES als eines von fünf geförderten Forschungsvorhaben ausgewählt worden. Die Forschungspartner wollen wissenschaftliche Grundlagen für eine nachhaltige, schonende Bewirtschaftung der Niedermoore und feuchten Küstenstandorte, speziell degradierter und wiedervernässter Flächen, erarbeiten.
Dabei handelt es sich um Forschungsthemen von herausragender Bedeutung sowohl für die Artenvielfalt dieser Lebensräume, aber auch für den Klimaschutz.
300.000 Hektar Moorfläche in MV
Mecklenburg-Vorpommern ist eines der moorreichsten Bundesländer Deutschlands. 300.000 Hektar oder etwa 13 Prozent der Landesfläche sind mit Mooren bedeckt. Ein erheblicher Teil wurde früher für die landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt. Deutschlandweit wurden 98 Prozent der Moore entwässert.
Trockengelegte Moore stoßen enorme Mengen von Methan, Kohlendioxid und andere Treibhausgase aus. Moorschutz und Moorrenaturierung hilft deshalb nicht nur den dort lebenden seltenen Tier- und Pflanzenarten, sondern in ganz besonderem Maße dem Klimaschutz.