Das Biber-Gebiss
Besonderheiten der Nagezähne
Der Biber besitzt je zwei Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer. Deren äußere Schicht (Zahnschmelz) ist durch Eiseneinlagerungen orange gefärbt und trotzt so besonders der Abnutzung. Da Zahnschmelz härter ist als das weiße Dentin, nutzen sich die beiden Schichten verschieden stark ab. So schärfen sich die Schneidezähne beim Nagen ständig nach. Da die Schneidezähne besonders beansprucht werden, sind sie wurzellos und wachsen permanent nach.
Nach den Schneidezähnen klafft eine Zahnlücke, worauf ein Prämolar (Vorbackenzahn) und drei Molare (Backenzähne) folgen. Diese Mahlzähne zerreißen die Pflanzenfasern und lassen einen Nahrungsbrei entstehen. Die Schneide- und Milchvorbackenzähne sind bereits mit zwei Wochen voll entwickelt. Mit rund einem Jahr ist das Gebiss dann vollständig.
Wie andere Wasserbewohner (Nutria oder Bisam), ist auch der Biber an das Fressen und Nagen unter Wasser angepasst. Er besitzt hinter den Nagezähnen Hautfalten, die den Mundraum verschließen, damit kein Wasser oder Holzsplitter in den Rachenraum gelangen.
Die Schneidezähne werden als effektive Waffen bei Auseinandersetzungen sowohl mit Feinden als auch unter den Bibern benutzt. Diese können dem Gegner tiefe Fleischwunden beibringen.
Da die Biber eine enorme Beißkraft besitzen, sind gefällte Bäume von mehr als einen halben Meter keine Seltenheit. In einer einzigen Nacht schafft der Biber einen Stamm von 30 Zentimeter Dicke. Für eine 8 Zentimeter starke Weide braucht er gerade mal fünf Minuten.
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Wie groß werden Biber und wie schwer? Welches Alter erreichen die heimischen Nager für gewöhnlich? Wieviele Jungtiere bringen sie zur Welt und wie lange dauert die Tragzeit? Diese und weitere Fakten sind hier in einem Steckbrief zusammengetragen. Mehr →