Verräterische Spuren
Die Holzfäller unter den heimischen Nagern
Die Fällrichtung kann der Biber allerdings nicht steuern. Die abgenagten Späne sammeln sich rund um den Baumstamm in einem Schnitzelhaufen. Die Nagespuren an Zweigen und Baumstämmen in Form von zwei ca. acht Milliemter breiten, quer laufenden Rillen sind gut erkennbar. Beim Nagen haken sich die oberen Schneidezähne im Holz fest, während die unteren die Späne abraspeln (wie das zu Kneifen einer Zange).
Welche Dimensionen im Durchmesser die Bäume haben, die der Biber fällt, hängt stark von der Jahreszeit ab. Im Sommer werden schwache, im Herbst eher mittlere Durchmesser bevorzugt. Die Fällaktivität erreicht im Herbst ihren Höhepunkt. Um den Wintervorrat in Form von Ästen anzulegen, die Burg winterfest zu machen oder um den Damm zu erhöhen, braucht der Biber deutlich mehr und stärkere Bäume als zu allen anderen Jahreszeiten.
Die Biber stehen im Herbst und Winter unter Zeitdruck. Es soll zum Beispiel mit möglichst wenig Energieverbrauch in kurzer Zeit ein Nahrungsfloß angelegt werden. Dies geht am schnellsten mit stärkeren Bäumen, die größere Kronen haben. So müssen weniger Bäume für die gleiche Menge an Nahrungsvorräten gefällt werden.
Biberburg als Zentrum
Die Nahrungssuche findet von einem zentralen Ort, der Biberburg, ausgehend statt. Von hier aus werden die nächtlichen Ausflüge zu den verschiedensten Nahrungsquellen gestartet. Die Fällplätze liegen in der Regel flussaufwärts weiter entfernt als flussabwärts. Die Biber transportieren ihre Astmaterialien müheloser mit der Strömung als gegen sie.
Biber sind eine Schlüsselart, eine Tierart, die einen Lebensraum beeinflussen und gestalten kann und damit den Weg öffnet für andere Tierarten. Das birgt auch Konfliktpotential, über das der NABU im Rahmen eines Projektes aufklärt. Mehr →