Mädesüß-Perlmutterfalter
Wählerischer Schönling
Feuchte bis nasse Brachen, auf denen eben das Mädesüß oder auch der Große Wiesenknopf wächst, werden bevorzugt. Diese Pflanzen werden aber nicht von den Faltern an sich benötigt. Während Mädesüß-Perlmutterfalter nämlich nur über wenige Wochen im Sommer fliegen, leben sie die meiste Zeit des Jahres in ihren anderen Lebensformen - als Ei, Raupe oder Puppe.
In dieser Zeit benötigen sie dringend die Nahrungspflanzen der Raupen. Die Mädesüß-Perlmutterfalter legen ihre Eier auf die Unterseite der Wirtspflanze. Interessanterweise bevorzugen sie dabei Blätter, die bereits von Blattkäfern löchrig gefressen wurden. Die Eier werden im Sommer gelegt. Sie überwintern und erst im nächsten Frühjahr schlüpfen die Raupen. Diese befinden sich dann im Schlaraffenland – genau auf der einzigen Pflanzenart von der sie fressen können. Die Verpuppung findet schließlich in der Bodenvegetation statt.
Die fertig entwickelten Falter saugen hingegen mit Vorliebe an violetten Blüten, wie der Sumpf-Kratzdistel. Aber auch an Flockenblumen, Brombeere oder Echtem Baldrian, Wiesen-Knöterich und Schafgarbe finden sie Nahrung. In ihrem kurzen Dasein als Falter müssen sie sich verpaaren und wieder geeignete Nahrungsflächen für die Raupen finden, damit sie dort ihre Eier ablegen können.
Dieser Kreislauf wird zunehmend vom Menschen unterbrochen. Schließlich schwinden Brachen zusehends aus unterschiedlichen Gründen. Entweder wird die Fläche intensiver bewirtschaftet (Biogas machts möglich!) oder ganz aus der Nutzung genommen. Dies führt dazu, dass auf der Fläche Gehölze aufwachsen, was ebenfalls den Lebensraum so verändert, dass die typischen Nahrungspflanzen Mädesüß und Großer Wiesenknopf nicht mehr vorkommen. Der NABU tritt daher für die Beibehaltung von Brachen als Form der nachhaltigen Landwirtschaft ein.
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