Der Brombeerzipfelfalter
Der Schmetterling mit zwei Gesichtern
Der Brombeerzipfelfalter ist der einzige Tagfalter mit grünen Flügelunterseiten, der auch in Deutschland vorkommt. Im Frühling kann man beobachten, wie die Schmetterlinge mit hochgeklappten Flügeln in der Sonne sitzen und Energie tanken. Dabei sitzen sie meist so an der Pflanze, dass die Sonne senkrecht auf ihre Flügel scheint. So ist es ihnen möglich die volle Intensität der Sonne auszunutzen. Wer genau hinschaut entdeckt auch die kleinen Zipfel an den Unterseiten der Flügel.
Vielseitiger Falter in vielfältiger Umgebung
Im Sommer legen die Weibchen ihre hellgrünen Eier dicht an den Blüten ab. Daraus schlüpfen die kleinen, ebenfalls hellgrünen Raupen, welche anfangs fast ausschließlich an den Blüten fressen. Später gehen sie auch an die Blätter der meist krautigen oder strauchigen Pflanzen. Sonnenröschen, Brom- und Himbeere, viele Ginsterarten und weitere Schmetterlingsblütler zählen genauso zu dem breiten Feld an Futterpflanzen, wie Blutroter Hartriegel, Wolliger Schneeball, Sumpf-Porst und die Preiselbeere. Auch der Lebensraum ist recht breit angelegt. So ist der Brombeerzipfelfalter an Waldrändern, auf verbuschtem Trockenrasen, alpinen Zwergstrauchheiden und an Moorrändern zu finden. Aufgrund dieses breiten Spektrums der Lebensräume ist der Falter in Mitteleuropa weit verbreitet und nicht selten. Trotzdem geht der Bestand in einigen Regionen zurück. 2011 nahmen die Autoren der deutschen Roten Liste ihn deshalb in die Vorwarnliste auf. Grund für Rückgänge liegen in der veränderten Forstwirtschaft mit dunkleren Wäldern, dem Rückgang der Magerrasen sowie dem Zuwachsen von entwässerten Mooren.
Ein Sonderling unter den Zipfelfaltern
Haben sich die Raupen über den Sommer dick und rund gefressen, beginnen sie im Juli mit der Verpuppung. Als Puppe verbringen diese Insekten auch den Winter, bevor sie als Falter im Frühjahr die Sträucher schmücken. Damit ist der Brombeerzipfelfalter unter den heimischen Zipfelfaltern eine Ausnahme. Hin und wieder kann man jedoch noch im September einem frisch geschlüpften Falter begegnen, wenn sich eine zweite Generation ausbildet.
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