Amphibienwanderung endet
Krötenzäune werden abgebaut / Ehrenamtliche Helfer*innen zählen weniger Tiere



Amphibienschutzzaun an der Schweriner Babenkoppel - Foto: Manuela Heberer
20. April 2023 - Am vergangenen Wochenende hat das NABU-Team zusammen mit ehrenamtlichen Helfer*innen den Amphibienschutzzaun an der Schweriner Babenkoppel abgebaut. Auch andere Schutzzäune im Land wurden bereits wieder entfernt. Die Amphibienwanderung ist für dieses Jahr nahezu beendet. „Die Bilanz ist zumindest für Schwerin katastrophal“, sagt Eva Rieber vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. Nur 102 Kröten haben die Amphibienschützer in diesem Jahr an der Babenkoppel gezählt. Damit ist die Zahl der Erdkröten an diesem Standort wie schon in den Jahren zuvor weiter dramatisch gesunken. Im vergangenen Jahr waren es noch 428 Erdkröten, 2021 wurden 606 Erdkröten gezählt, im Jahr 2020 sogar 1.041 Tiere. Verantwortlich dafür machen die freiwilligen Helfer*innen vor Ort auch die langanhaltende Trockenheit in den vergangenen Jahren. Amphibienschützer in ganz Deutschland beobachten diese Entwicklung.
Ehrenamtliche Helfer*innen unersetzbar!
„Gerade im bisherigen Rückzugsgebiet der Tiere hier am Rand des Gewerbegebiets ist alles knochentrocken“, berichtet Uwe Klaut, der den Amphibienschutzzaun zusammen mit seiner Frau seit Jahren ehrenamtlich betreut. Im Wechsel mit anderen Ehrenamtlichen sind sie jeden Morgen zur Zaunkontrolle gefahren. Mindestens eine Stunde ist nötig, um die 600 Meter abzugehen, alle Eimer zu kontrollieren und alles zu dokumentieren. „Wir machen das gerne“, sagt das Rentnerehepaar. Immer dabei ist ein Eimer für den Müll, den sie am Zaun auch immer wieder finden, achtlos aus den Fahrzeugen an den Straßenrand geworfen. Und wenn am Zaun etwas nachgebessert werden muss, organisiert Uwe Klaut einen Hänger und Material, um Abhilfe zu schaffen. Langweilig wird es nicht. Auch bei anderen Artenschutzprojekten des NABU in und um Schwerin engagiert sich das Ehepaar. „Einfach so rumsitzen und warten, dass der Tag rumgeht, ist nicht unser Ding“, so der 73-Jährige. „Wir freuen uns, wenn wir uns zusammen mit anderen einbringen und etwas Gutes für die Natur tun können.“ Dass die Zahlen der Kröten so sehr zurückgegangen sind, beunruhigt die Naturschützer. Dennoch wollen sie so lange es geht weiter bei den praktischen Naturschutzarbeiten helfen.
„Ohne diese Hilfe der Ehrenamtlichen wäre die Arbeit auch gar nicht möglich“, sagt Eva Rieber vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. „Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Aktiven, die uns Jahr für Jahr unterstützen und so dabei helfen, praktischen Artenschutz überhaupt möglich zu machen.“
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