Lebensraum See: Ferne nahe Welt
Neues Projekt will Begeisterung für heimische Gewässer und deren Schutz wecken
Heimische Seen sind äußerst spannende und vielfältige Lebensräume. Das Leben im See unterscheidet sich enorm von der Flora und Fauna außerhalb des Gewässers. Weil im Alltag nur wenige Menschen die tierischen und pflanzlichen Bewohner der Seen zu Gesicht bekommen, weiß auch kaum jemand, was sich eigentlich außer Fischen im See tummelt. Wer kennt schon Flohkrebse, Rückenschwimmer oder Wasserskorpione? Der Lebensraum See ist für viele Menschen eine örtlich zwar nahe, aber ansonsten eher eine recht ferne Welt.
"Leider werden ferne Welten, die häufig nicht in unserem unmittelbaren Blickfeld liegen, wie Entwicklungsländer, aber auch Meere, Flüsse und Seen, ohne schlechtes Gewissen gern zur Müllentsorgung genutzt – frei nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn“, sagt Eva Rieber vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. Sie hat das Projekt „Lebensraum See – Ferne nahe Welt“ initiiert, welches seit Mai 2020 läuft. "Mit verschiedenen Veranstaltungen an Seen und manchmal auch bis zu den Knien in den Seen, wollen wir Begeisterung für die heimischen Seen wecken und dazu anregen, sich mehr für die Gewässerbewohner zu interessieren und Müll in und an Gewässern zu hinterfragen bzw. im besten Fall bewusst zu vermeiden", erklärt Umweltpädagogin Eva Rieber. "Wer weiß, welche tollen Lebewesen im See wohnen und welche Auswirkungen Müll wie Zigarettenstummel auf Gewässerleben haben, wird seine Kippe oder anderen Müll hoffentlich nicht mehr achtlos in den See schnippen."
Verschiedene Veranstaltungen zum Thema geplant
Um unterschiedliche Zielgruppen wie Kindergärten, Schulen, Familien und interessierte Bürger für das Thema zu sensibilisieren, gibt es verschiedene Angebote. So wird es z. B. zum jährlichen Coastal Cleanup Day gemeinsame Müllsammelaktionen geben. Kita-Gruppen und Schulklassen können an Themenangeboten am See teilnehmen. Familienangebote, wie Keschertouren und LandArt-Aktionen am Strand, sind ebenfalls wieder geplant. Außerdem werden viele Umweltbildungsangebote für Familien, Kitas, Schulen oder andere Interessierte zum Nachmachen vorgestellt.
Das Projekt wird gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE), die Umweltstiftung Michael Otto sowie die Stadtwerke Schwerin.
Aktuelles aus dem Projekt
Das NABU-Team in der Naturschutzstation Schwerin hat eine Infotafel am Strand aufgestellt, die über die Gefährdung durch zurückgelassenen Müll für Tier und Natur informiert und zeigt, wie man es besser machen kann. Mehr →
Das NABU-Team in der Naturschutzstation Schwerin freut sich, dass trotz der pandemiebedingten Einschränkungen einige Schulen, Hortgruppen und Kindergärten aus Schwerin am Wettbewerb „Unser Schweriner See“ des NABU Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen haben. Mehr →
Sauberes Trinkwasser, ungetrübter Badespaß in unseren Gewässern, biologische Vielfalt am und unter Wasser: die „Gesundheit“ unserer Gewässer und auch unseres Grundwassers ist in der Wasserrahmenrichtlinie geregelt. Nun wurde sie einem „Fitness-Check“ unterzogen. Mehr →