Aktionsprogramm Nachhaltige Landwirtschaft
Verbände fordern faire Diskussion zur Zukunft der Landwirtschaft in MV
09. Oktober 2014 - Nachdem die Umweltverbände BUND und NABU, der Deutsche Tierschutzbund, die evangelische Nordkirche, Prof. Michael Succow und Dr. Klaus Bednarz im September 2013 gegenüber der Perspektivkommission für die Erarbeitung eines Masterplanes zur Zukunft der Landwirtschaft in
Mecklenburg-Vorpommern erklärt haben, dass Sie vorerst keine weitere Zuarbeit zum derzeitigen Masterplan-Entwurf leisten werden, hat die Gruppe im Januar 2015 eine eigene Analyse der bisherigen Entwicklung in der Land- und Ernährungswirtschaft und darauf aufbauend Schlussfolgerungen für deren Neuausrichtung in Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt und zur Diskussion gestellt.
Gemeinsam ist allen Herausgebern die große Sorge um die Zukunft der noch immer reichen und wertvollen Natur- und Kultur-Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns, die auch weiterhin unsere Lebens- und Wirtschaftsgrundlage sein soll. Gemeinsam tragen die Herausgeber auch die Zusammenfassung und die Forderungen am Schluss des "Aktionsprogramms Nachhaltige Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern".
Rückblick
In einem Brief an den Vorsitzenden, Prof. Hans-Robert Metelmann und die anderen Mitglieder der Perspektivkommission, erklärten die Vertreter der Gruppe am 3. September 2013, dass der bisherige Prozess der Masterplanerarbeitung ohne eine ernsthafte und kritische Analyse der gegenwärtigen Situation in der Land- und Ernährungswirtschaft erfolgt sei und abweichende Auffassungen kaum Berücksichtigung fanden. Deshalb könne der Entwurf des Masterplanes nicht weiter mitgetragen werden. Die Erarbeitung eigener Schlussfolgerungen und Maßnahmevorschläge im Sinne einer nachhaltigen und ethisch vertretbaren Entwicklung solle dem Masterplanprozess als konstruktiver Beitrag zu einer angemessenen Substanz verhelfen.
Für die zukünftige Arbeitsweise der Perspektivkommission schlugen die Vertreter von Ökologie, Tierschutz und Ethik eine Neustrukturierung der Perspektivkommission vor. Künftig sollen renommierte Experten für Ökologie und ländlichen Raum über Anhörungen einbezogen werden. Außerdem sollen Erfahrungen anderer Bundesländer berücksichtigt werden. Beispielhaft dafür wäre die gegenwärtige Erarbeitung eines Tierschutzplanes im Nachbarland Niedersachsen und die länderspezifische Nutztierhaltungsverordnung für Schweine in Nordrhein-Westfalen.
„Einem fairen „Streit“ um adäquate Lösungen wollen, haben und werden wir uns auch weiterhin nicht verweigern“, so die Gruppe in ihrem gemeinsamen Statement.
Der NABU fordert gemeinsam mit seinen europäischen Partnerorganisationen die gegenwärtige Gemeinsame Agrarpolitik der EU ab 2021 vollständig zu ersetzen. Eine neue Ernährungs- und Landnutzungspolitik ist erforderlich. Mehr →
Landwirtschaft und Naturschutz sind untrennbar miteinander verbunden. In Mecklenburg-Vorpommern werden 62 Prozent, im Bundesdurchschnitt 52 Prozent und EU-weit über 45 Prozent der Bodenfläche landwirtschaftlich genutzt. Mehr →
Der negative Einfluss der Intensivlandwirtschaft auf die Natur hat viel mit der Verbindung von Landwirtschaft und Chemieindustrie zu tun. Diese verdient viel Geld am Verkauf von Agrargiften und Tierarzneien an landwirtschaftliche Betriebe. Mehr →