Neue Forscherfrage: Feenkrebse haben gewonnen
Mit der App "Vielfalt erforschen" auf der Suche nach heimischer Tier- und Pflanzenwelt
22. Januar 2024 -In einer öffentlichen Abstimmung wurde entschieden, zu welcher Art ab Frühling 2024 im Verbundrojekt „Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste“ gemeinsam geforscht werden soll: Gewonnen hat der Feenkrebs.
Genauer gesagt geht es um die Frühjahrs-Feenkrebse (Eubranchipus grubii). Die bis zu 35 mm großen Kiemenfüßer sind von Februar bis April in temporären Kleinstgewässern zu beobachten. "Bisher gibt es jedoch wenig Daten über das Vorkommen der Feenkrebse in MV. Deshalb möchten wir mit vielen Menschen gemeinsam auf die Suche nach temporären Kleinstgewässern und den Frühjahrs-Feenkrebsen gehen", erklärt Charlotte Nitsche vom NABU Mecklenburg-Vorpommern.
Feenkrebse gibt es seit über 150 Millionen Jahren, sie sind quasi lebende Fossilien. Ihre Eier können lange Trockenperioden und sogar das Gefressenwerden überdauern. Zum Schlüpfen sind sie jedoch auf Wasser angewiesen. Sie leben bevorzugt in schattigen, mit Laub gefüllten Kleinstgewässern, wie Tümpeln und Senken. Doch der Klimawandel und die intensive Landnutzung machen den Tieren stark zu schaffen, da geeigneter Lebensraum massiv schwindet. Feenkrebse sind in weiten Teilen Deutschlands stark gefährdet. "Wir wollen den Fokus auf die unscheinbaren, jedoch faszinierenden Urzeitkrebse lenken. Ab Februar wollen wir mit der App "Vielfalt erforschen" auf die Suche gehen und wichtige Daten zu den Frühjahrs-Feenkrebsen erheben."
Das Projekt Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste wird gefördert im Bundeprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
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