Haussperling im Schnee - Foto: Frank Derer
Rekordbeteiligung bei Wintervogelzählung
Weniger Wintergäste an den Futterhäuschen gezählt / Spatzen bleiben vorne



Haussperling - Foto: NABU/Hartmut Mletzko
3. Februar 2021 - Mit 6.150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2019 fast verdoppelt werden. „Aufgrund des Lockdowns hatten wir durchaus mit einer hohen Teilnahme gerechnet. Dass aber so viele Menschen mitgemacht haben, freut uns außerordentlich”, sagt NABU-Landesgeschäftsführerin Dr. Rica Münchberger.
Nicht zugenommen haben dagegen die Vogelzahlen, die dem NABU aus über 4.000 Gärten in Mecklenburg-Vorpommern – ein weiterer Rekord - gemeldet wurden. Im Gegenteil: Die Gesamtzahl von 45,3 Vögeln pro Garten im Nordosten stellt den niedrigsten Wert seit Beginn der Aktion im Jahr 2011 dar. Gute Zählergebnisse erreichten dagegen Standvogelarten wie Haussperling und Ringeltaube. So überrascht es nicht, dass es der Haussperling wieder auf Platz Eins der Rangliste geschafft und in MV sein drittbestes Ergebnis erzielt hat. Nur 2019 und 2020 wurde er bisher häufiger gezählt. Auf den Plätzen Zwei bis Fünf folgen Feldsperling, Kohlmeise, Blaumeise und Amsel. Letztere bleibt jedoch weiterhin der am weitesten verbreitete Wintervogel in MV – sie wurde in 89,8 Prozent der Gärten im Nordosten gezählt. Nach ihr folgt die Kohlmeise, die in 88 Prozent der Gärten vertreten war. Auch die Ringeltaube erzielt ein leichtes Plus im Vergleich zum langjährigen Mittel. Sie mag milde Winter und hat sich vermutlich deshalb häufiger gezeigt. Immerhin schaffte sie es bei der Zählung noch auf Platz Zehn der Rangliste – ihr bestes Ergebnis seit 2016 und zum zweiten Mal in der Geschichte der Wintervogelzählung unter den Top Ten.
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Feldsperling - Foto: Claus König
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Kohlmeise im Winter - Foto: Frank Derer
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Blaumeise - Foto: NABU/Rita Priemer
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Amsel im Winter - Foto: Frank Derer
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Grünfink im Schnee - Foto: Frank Derer
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Elster - Foto: Frank Derer
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Rotkehlchen im Winter - Foto: Frank Derer
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Saatkrähe - Foto: Frank Derer
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Ringeltaube - Foto: Frank Derer
Grünfink bleibt das "Sorgenkind"
Ein besorgniserregend schwaches Ergebnis, das nicht mit dem Wetter erklärt werden kann, liefert der Grünfink. Sein Abwärtstrend setzt sich leider unverändert fort. Diesmal wurden in Mecklenburg-Vorpommern nur noch 1,8 Grünfinken pro Garten gemeldet. Damit gibt es im Nordosten heute nur noch knapp ein Drittel der Grünlinge, die 2011 noch die Gärten bevölkerten. Als Ursache gelten vor allem Infektionen mit Trichomonaden an sommerlichen Futterstellen.
Deutschlandweit beteiligten sich über 236.000 Menschen an der „Stunde der Wintervögel“.
Zählergebnisse
Auf der interaktiven Karte können Sie zu allen Arten und Orten die Werte ablesen und erfahren, welche Vögel häufiger beobachtet wurden und welche seltener zu sehen waren. Im Tabellenreiter neben der Karte finden Sie zusätzlich alle Details zu den Vogeldaten. Mehr →
Die erste öffentliche Wahl zum „Vogel des Jahres“ ist mit einem deutlichen Sieg für das Rotkehlchen ausgegangen. Bis zum 19. März könnten alle Menschen in Deutschland mit abstimmen, welcher der zehn nominierten Vögel das Rennen macht. Mehr →
Vögel in der Nähe beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei tolle Preise gewinnen – all das vereint die „Stunde der Gartenvögel“. Jedes Jahr am zweiten Maiwochenende sind alle Naturfreund*innen aufgerufen, Vögel zu notieren und dem NABU zu melden. Mehr →