Komma-Dickkopffalter
Bedrohter Dickkopf mit häufigerem Doppelgänger
Aber es gibt Unterschiede: Die Flecken auf der Unterseite der Hinterflügel sind beim Komma-Dickkopffalter scharf umgrenzt silbrig weiß statt mattgelb, wie es beim Rostfarbigen Dickkopffalter der Fall ist.
Seinen Namen verdankt der Komma-Dickkopffalter übrigens der schwarzen kommaförmigen Zeichnung auf dem Vorderflügel der Männchen. Dabei handelt es sich um dunkel gefärbte Duftschuppen. Diese fehlen dem Weibchen.
Als Lebensraum benötigt der Falter sehr trockene, sonnige und lückig bewachsene Stellen. Diese findet er z.B. auf Kalkmagerrasen, Borstgrasrasen, Silbergrasfluren, teils an Wegrändern, in Sandgruben oder auf trockenen, mageren Waldlichtungen. In diesen Lebensräumen finden die Falter die bevorzugten Nektarpflanzen. Dazu gehören Distel- und Kratzdistelarten, Acker-Witwenblume, Sandknöpfchen, Heide-Nelke und Flockenblumen. Die Falter fliegen von Juli bis September und legen ihre Eier einzeln an kümmerlichen Grashorsten ab. Da die Raupen ausschließlich an Magergräsern fressen, werden auch die Eier nur an solchen Gräsern abgelegt. Favorisiert werden dabei Schafschwingel-Arten, Borstgras und Silbergras. Die Tiere überwintern im Ei-Stadium. Im März schlüpfen die Raupen. Sie fressen und wachsen, bis sie sich Anfang Juni in der Streuschicht des Bodens verpuppen. Ab Juli schlüpfen die Falter, die bis September fliegen und noch im Juli für die Eiablage sorgen.
Extensive Landnutzung ist überlebenswichtig
Die Aufgabe extensiver Landnutzungen ist auch für den Komma-Dickkopffalter das Hauptproblem. Eine geringe Verfilzung des Grasaufwuchses sorgt bereits dafür, dass der Lebensraum für die Raupen des Schmetterlings nicht mehr nutzbar ist. Folglich verschwindet die Art sehr schnell aus solchen Bereichen.
Zum Schutz dieses Falters, wie auch vieler anderer seltener Tier- und Pflanzenarten, ist die extensive Nutzung auf Grenzertragsstandorten Voraussetzung. Darum fordert der NABU seit Langem eine naturschutzgerechte Landnutzung, gerade auf aus landwirtschaftlicher Sicht „schlechten“ Standorten.
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