Der Kleine Schillerfalter
Seltene Art der Wälder und Auen
Der wissenschaftliche Name für Schmetterlinge, „Lepidoptera“, lässt sich mit „Schuppenflügler“ übersetzen. Und tatsächlich: Die Flügel der Schmetterlinge sind dicht beschuppt. Bei den meisten Schmetterlingsarten erzeugen Farbpigmente in den Schuppen bunte Farben und Muster auf den Flügeln. Dieses namengebende Schillern der Flügeloberseiten bei den Schillerfaltern entsteht dadurch, dass bei diesen Faltern viele Schuppen farblos und hohl sind. Durch Lichtbrechung entsteht der Schillereffekt. Das Schillern tritt übrigens nur bei den männlichen Faltern auf.
Kleine Schillerfalter sind sowohl als Raupe, als auch im Falterstadium sehr spezialisiert. Als Nahrungspflanzen für Raupen kommen nur Pappeln, v.a. die Zitter-Pappel, in Frage. Auch Schwarz-Pappel und Hybriden-Pappeln werden angenommen. Außerdem wird von ausnahmsweisen Besiedlungen verschiedener Weidenarten berichtet.
Anders als die meisten Schmetterlinge besuchen die Kleinen Schillerfalter keine Blüten. Dafür nehmen sie Mineralien an feuchten Bodenstellen auf. Zudem setzen sie sich gerne auf Aas und Kot. Diese Vorliebe für „verwesungsartige“ Gerüche machen sich Schmetterlingskundler zunutze, wenn sie die schwer zu beobachtenden Schillerfalter nachweisen wollen. Sie ködern die Falter mit stark riechenden Käsesorten an. Dies funktioniert nur im Sommer, da sich die Flugzeit der Tiere auf Mitte Juni bis Ende August beschränkt.
Schillert es blau oder rot?
In Deutschland kommt der Kleine Schillerfalter in zwei unterschiedlichen Formen vor. Die normal gefärbte, blau schillernde Form und eine rötlich schillernde Variante. Dabei scheint die rötliche Form verstärkt in wärmeren Bereichen vorzukommen.
Die Eier werden von den Weibchen einzeln auf die Blattoberseite einer Pappel abgelegt. Die Raupen schlüpfen und überwintern an Blattknospen, meist direkt an der Zweigspitze. Erst im Mai des nächsten Jahres verpuppen sich die Raupen. In der zweiten Juni-Hälfte schlüpfen die Falter.
Kleine Schillerfalter sind auf große Auwälder und andere, meist größere Waldgebiete angewiesen. Außerhalb dieser Lebensräume können sie kaum beobachtet werden. Vor allem der Schutz von Pappeln in Wäldern und an Waldrändern ist wichtige Lebensvoraussetzung für diese Schmetterlingsart.
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