Feldlerchenkartierung auf dem Segelflugplatz
Schweriner Orni-Gruppe erfasst Vorkommen geschützter Vogelarten
02. November 2022 - Besonders freuten sich die Ehrenamtlichen, gleich fünf Revierpaare der Goldammer erfassen zu können. „Diese Art ist laut aktueller Roter Liste der Brutvögel Mecklenburg-Vorpommerns (von 2014) zwar in der Kategorie Vorwarnliste eingestuft, der langfristige Trend ist jedoch negativ“, erklärt Benjamin Weigelt. „Umso erfreulicher ist, dass sie um den Flugplatz herum noch ein Refugium gefunden hat.“ Auch der seltene Neuntöter hat sein diesjähriges Revier an den Hecken um den Flugplatz wieder eingenommen – zur Freude der Ornithologie-Gruppe. Zwei besondere Begegnungen hatte diese Ende April und Mitte Mai mit zwei männlichen und zwei weiblichen Steinschmätzern. Diese Art ist auf der aktuellen Roten Liste der Brutvögel Mecklenburg-Vorpommern in der Kategorie 1, also als vom Aussterben bedroht eingestuft. „Dass wir sie hier sehen konnten, ist daher besonders schön. Vielleicht ergibt sich in Zukunft eine Möglichkeit, hier Schutzmaßnahmen für diese Art einzuführen“, so NABU-Ornithologe Weigelt.
Weniger Feldlerchenpaare
Bei den Feldlerchen, denen eigentlich das vordergründige Interesse der Orni-Gruppe bei der Zählung gilt, konnte im zweiten Jahr der ornithologischen Kartierung auf dem Flugplatz ein leichter Negativtrend festgestellt werden. So konnten statt zwölf Revierpaaren in diesem Jahr nur noch neun Revierpaare gezählt werden. Über die Ursachen lässt sich nur spekulieren: Zum einen wurden in diesem Jahr viele natürliche Feinde wie Raubvögel und Krähen in der Umgebung beobachtet, andererseits war der Aufwuchs der Fläche in diesem Jahr nach mehreren Jahren Trockenheit weiter rückläufig. Dadurch ist die Vegetation oft nicht ausreichend dicht, um die Nester gut zu verstecken. Hinzu kommt, dass einige Auslaufflächen der Landebahnen noch zu stark auch während der Saison gemäht werden. Hier will Flugbetriebsleiter Michael Bieker, der sich auch als Naturschutzwart des benachbarten Naturschutzgebietes „Trockenhänge am Petersberg“ engagiert, im kommenden Jahr gegensteuern und noch mehr Aufklärungsarbeit bei den Segelfliegern leisten, damit ein guter Kompromiss zwischen Freizeitvergnügen und Artenschutz erreicht werden kann.
Neue Interessierte willkommen!
Gemeinsam mit dem Flugbetriebsleiter und weiteren Mitgliedern des Flugbetriebs will die ehrenamtliche Ornithologie-Gruppe weitere Maßnahmen zum Schutz der Feldlerche und anderen Arten auf dem Gelände abwägen, um diesen mehr Schutzräume zu geben.
Die Freiwilligen, die dieses Projekt aktiv unterstützen, freuen sich jedes Mal aufs Neue auf die Kartierung und darüber, dass sie einen Teil ihrer Freizeit aktiv für den Schutz der Natur einsetzen dürfen.
Wer Lust hat, sich auch für dieses Projekt zu engagieren, ist herzlich eingeladen.
Mitmachen
Einmal pro Monat treffen sich ornithologisch Interessierte aus Schwerin und Umgebung, um gemeinsam auf Exkursionen zu gehen und gemeinsam ehrenamtlich aktiv zu sein. Mehr →