Schwalbenfreundliche Häuser in MV
Schon über 1.800 Häuser im Nordosten mit Plakette ausgezeichnet
05. September 2024 - Mit Ende des Sommers beginnt für Zugvögel nun die Rückreise in den Süden. Auch Mehl- und Rauchschwalben machen sich jetzt auf den Weg nach Afrika, um dort zu überwintern. Für den Wegzug der Schwalben galt bislang der 8. September, „Mariä Geburt“, als Stichtag. „An Mariä Geburt fliegen alle Schwalben furt“ heißt es in einem alten Sprichwort. Und so machen sich auch in Mecklenburg-Vorpommern die Schwalben nun auf den Weg in ihrer Überwinterungsgebiete.
Schwalbenbestände gehen seit Jahren zurück
Mehl- und Rauchschwalben haben sich als Kulturfolger an eine vom Menschen geprägte Umwelt angepasst. Doch trotz ihrer Anpassung gehen die Schwalbenbestände seit Jahren zurück. Unter anderem machen intensive Landwirtschaft, Versiegelung der Landschaft, schwalbenunfreundliche Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und die Beseitigung von Nestern den Schwalben das Leben schwer. Mangel an geeignetem Nistmaterial, fehlende Nistplätze und unzureichendes Nahrungsangebot sind die Folgen. So stehen Rauch- und Mehlschwalbe auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Mecklenburg-Vorpommerns. Demnach verzeichnen beide Arten einen Rückgang des Brutbestands um mehr als 20 Prozent. Der Bestand der Rauchschwalben ist innerhalb der letzten zwanzig Jahre von 100.000 Paaren auf unter 70.000 Paare gesunken, der Mehlschwalbenbestand sank von 180.000 Paaren sogar auf nur noch etwa 97.000.
Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester erhöhen
Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ will der NABU Mecklenburg-Vorpommern auch in Zukunft dazu beizutragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. Seit 2007 verleiht der NABU Mecklenburg-Vorpommern diese Plakette an Hausbesitzer, die Schwalben an ihren Gebäuden dulden und fördern und dadurch das Brutgeschehen der kleinen Sommerboten unterstützen. Mittlerweile ist daraus eine bundesweite NABU-Aktion geworden. Jeder, der sich für Schwalben engagiert und diese an seinem Haus duldet, kann sich für die Plakette bewerben. Seit Beginn der Aktion im Jahr 2007 wurden in Mecklenburg-Vorpommern über 1.800 Plaketten verliehen, in diesem Jahr sind es bereits 70.
Abschlagen verboten!
Schwalben und ihre Nester ganzjährig geschützt
Aber nicht nur die Schwalben, auch ihre Nester stehen unter Schutz. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, sie zu beschädigen oder zu zerstören. Wer gegen dieses Verbot verstößt, muss mit Strafe rechnen. Wer in seiner Nachbarschaft so etwas beobachtet, sollte über den Schutz der Nester informieren. Manchmal passiert es auch aus Unwissenheit. Andernfalls sollte die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises informiert werden.
Denn Schwalben sind brutplatztreue Vögel und kehren an ihre alten Niststandorte zurück. So haben sie nach ihrer anstrengenden Reise sofort ein bezugsfähiges Nest. Selbst wenn es beschädigt ist, kostet die Ausbesserung des alten Nestes deutlich weniger Kraft und Aufwand, als sich ein neues zu bauen. Deshalb müssen die Nester auch erhalten bleiben, wenn keine Schwalben mehr da sind. Nach ihrer Rückkehr aus dem Süden ziehen sie dort gerne wieder ein.
Schwalben helfen
Neben dem Erhalt der gesetzlich geschützten Nistplätze kann man an geeigneten Stellen den Glücksboten mit Nisthilfen gute Dienste leisten. Wer einen Garten, Hof oder Wiese besitzt, kann zur Unterstützung des Nestbaus auch Lehmpfützen anlegen. Rauch- und Mehlschwalben formen aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde mithilfe ihres Speichels kleine Kügelchen, aus denen sie neue Nester bauen oder alte Nester ausbessern.
Zur Aktion
Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ will der NABU Mecklenburg-Vorpommern auch in Zukunft dazu beizutragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. Seit 2007 verleiht der NABU Mecklenburg-Vorpommern diese Plakette an Hausbesitzer, die Schwalben an ihren Gebäuden dulden und fördern und dadurch das Brutgeschehen der kleinen Sommerboten unterstützen. Mittlerweile ist daraus eine bundesweite NABU-Aktion geworden. Jeder, der sich für Schwalben engagiert und diese an seinem Haus duldet, kann sich für die Plakette bewerben.
Seit Beginn der Aktion im Jahr 2007 wurden in Mecklenburg-Vorpommern über 1.800 Plaketten verliehen. Die meisten „Schwalbenfreundlichen Häuser“ gibt es aktuell im Landkreis Vorpommern-Rügen, danach folgen die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg.
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