Schutz der biologischen Vielfalt in MV
Gemeinsame Erklärung der Naturschutzverbände NABU und BUND
Schutz der biologischen Vielfalt in MV
NABU-Fachtagung vom 19.-20.11.2010
<08. Oktober 2014 - Am 19. und 20. November 2010 veranstaltete der NABU Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow eine Tagung zum Thema „Erhalt der biologischen Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern“. Anlass dafür gab das Internationale Jahr der Artenvielfalt, welches 2010 von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde. Bereits vor der Tagung war klar, dass auch Mecklenburg-Vorpommern das Ziel der EU, bis 2010 den Verlust an Arten und Ökosystemen zu stoppen, deutlich verfehlt hat.
Intensive Landnutzung zerstört Artenvielfalt
Im Gegenteil: Die Landnutzung wird intensiver, monotoner und kommerzieller mit der Folge, dass sich der Artenverlust noch zu beschleunigen droht. „Besonders deutlich wird das an dem inzwischen das Landschaftsbild prägenden Anbau von Mais zur Energiegewinnung, der großflächig zu einem dramatischen Schwund an biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft führt“, erläutert Stefan Schwill, Landesvorsitzender des NABU.
Über 100 Teilnehmer erlebten eine Vielzahl von Beiträgen aus der Naturschutzarbeit in MV. Die Referenten stellten aus Sicht des ehrenamtlichen Naturschutzes den derzeitigen Zustand der Natur dar. An unterschiedlichen Beispielen von Lebensräumen wie Wäldern, Seen und Mooren sowie anhand diverser Artengruppen wie den Laufkäfern, Grabwespen oder Flechten wurde die anhaltende Bedrohung der Pflanzen- und Tierwelt sowie ihrer Lebensräume dramatisch sichtbar.
Tagungsergebnis: Gemeinsame Erklärung von NABU und BUND
Als ein Ergebnis der Tagung entstand eine gemeinsame Erklärung der Naturschutzverbände NABU und BUND. Die Verbände fordern für den Erhalt der Biodiversität eine angemessene Ausstattung der zuständigen Behörden mit qualifiziertem Personal sowie die Stärkung des Ehrenamtes. Des Weiteren müssen naturverträgliche Nutzungsformen stärker gefördert werden. Alle staatlichen Zahlungen, die zur Verminderung und Vernichtung von biologischer Vielfalt beitragen, müssen unverzüglich gestoppt bzw. reformiert werden. Dazu zählt ein Großteil der Beihilfen, die alljährlich in die Landwirtschaft fließen. Darüber hinaus sind zusätzliche Wildnisgebiete zu schaffen, in denen sich Natur nach ihren eigenen Regeln entfalten darf. Die Ergebnisse der Tagung wurden in einem Tagungsband veröffentlicht.
Der NABU begrüßt die Erarbeitung des Konzepts „Erhalt und Entwicklung der Biologischen Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern“. Viele der darin enthaltenen Ziele weisen in die richtige Richtung. Wichtige Teile bleiben aber hinter den Erwartungen zurück. Mehr →