Wildbienen helfen
Wohnungsbauprogramm im eigenen Garten
Wildbienen sind für den Gemüse- und Obstgarten besonders nützlich: Hummeln und Bienen, weil sie die Blütenpflanzen während des Pollensammelns bestäuben, und die Wespen, weil sie einen Großteil der Schadinsekten in unseren Gärten fressen.
Kindern kann man beim Basteln von Nisthilfen die Lebensweise der Hautflügler näher bringen und unbegründete Ängste abbauen.
Die Nisthilfen sind aber nicht für die staatenbildende Honigbiene gedacht, sondern für Wildbienen, die einzeln leben, sogenannte Solitärbienen.
Standortwahl
Da Bienen grundsätzlich wärme- und trockenheitsliebende Tiere sind, sind Nisthilfen an sonnenexponierten Stellen und regengeschützt anzubringen. Ein ausreichender Regenschutz wird zum Beispiel erreicht, wenn die Stängel gebündelt in Konservendosen, Resten von Kunststoff-Rohren, Lochziegeln oder dergleichen gelegt werden. Als Standorte eignen sich am besten Häuserwände, die Richtung Süden oder Südosten zeigen und auf die die Sonne scheint. Eine Wand bietet nicht nur einfache Möglichkeiten der Befestigung, sondern auch einen Windschutz, der den Standort zusätzlich erwärmt. Ist die Nisthilfe einmal aufgestellt, sollte sie während des Sommers nicht mehr bewegt werden. Wildbienen, die die Nisthilfe nutzen, merken sich den Standort genau und finden ihre Nester nicht wieder, wenn sie versetzt werden. Während des Winters, wenn die Bienen verpuppt oder als Ruhelarve überdauern, kann der Standort korrigiert oder gewechselt werden.
Futterpflanzen
Während Nisthilfen ein guter Beitrag zur Verbesserung des Lebensraums für Wildbienen sind, kommt dem Nahrungsangebot eine mindestens ebenso große Bedeutung zu. Im eigenen Garten lassen sich die meisten Wildbienen nicht während des Nistens, sondern während der Nahrungssuche beobachten. Wildpflanzen sind die primären Pollen- und Nektarquellen der Wildbienen. Mit der richtigen Wahl von Pflanzen lässt sich das Nahrungsangebot für viele Wildbienen gezielt verbessern. Dabei gilt: Lieber Wild- als Kulturpflanzen und ungefüllte Blüten sind besser als gefüllte Blüten! Häufig werden gerade Wildkräuter, die man abschätzig als Unkraut bezeichnet, von Wildbienen besonders geschätzt, beispielsweise Rote Taubnessel, Wilde Möhre, Rainfarn, Disteln, Kornblume, Klatschmohn oder Natternkopf.
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Buchtipps
- Melanie von Orlow (2011): Mein Insektenhotel: Wildbienen, Hummeln & Co. im Garten; Ulmer Verlag; Preis: 14,90 Euro; ISBN 978-3-8001-5927-7
Wildbienen sind faszinierende Wesen. Ihre Lebensweise ist so facettenreich wie bei kaum einer anderen Tiergruppe. Vor allem ihre unterschiedliche Art Nester anzulegen ist ein wahres Schauspiel. Mehr →
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