Der Turmfalke
Gefiederter Kirchgänger
Sein Name kommt nicht von ungefähr, da der Turmfalke hoch gelegene Brutplätze, wie Kirchtürme oder Felswände bevorzugt. Sein wissenschaftlicher Name Tinnunculus bedeutet "schellend, klingend" und hängt mit den charakteristischen "kikikikiki-Rufen" zusammen. Im Schwäbischen wird er auch "Turmweih" genannt, im Volksmund heißt er häufig "Rüttelfalk".
"Rüttelfalk" beschreibt sehr bildlich das Flugverhalten des Turmfalken bei der Beutejagd. So verharrt er im sogenannten Rüttelflug über Plätzen, die einen Beuteerfolg versprechen. Dabei schlägt er wild mit den Flügeln, der Kopf und der Schwanz sind eingeklappt und er verliert weder an Höhe noch fliegt er weiter. Diese energetisch aufwendige Flugtechnik wird jedoch meist mit guter Beute belohnt.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich optisch. Ältere Männchen haben einen hellgrauen Kopf und einen rotbraunen Rücken mit kleinen dunklen Flecken. Der Schwanz ist ebenfalls hellblaugrau mit einer schwarzen Endbinde. Die Unterseite des Körpers ist gelblich mit Längsstreifen und kleinen dunklen Tropfenflecken. Beim Weibchen dagegen sind Kopf, Rücken und Schwanz rostbraun gefärbt mit dichter dunkler Fleckung und Querbänderung. Seine Körperunterseite ist stärker gefleckt als beim Männchen.
Hier in Mecklenburg-Vorpommern brütet der Türmfalke so oft an Kirchtürmen, dass in den vergangenen Jahren sogar eine Kooperation zwischen den Kirchen und dem NABU zustande kam. In einer Wanderausstellung konnte der Besucher viel über die gefiederten Kirchgänger lernen.
Das Ausstellungsmaterial, das aus großformatigen Fotos und informativen Texten besteht, kann in der NABU-Landesgeschäftsstelle in Schwerin ausgeliehen werden.
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