Gefahr für Schweinswale
Lebensräume der Meeressäuger durch Windpark gestört
Schweinswale können insbesondere während der Bauphase durch den extrem lauten Rammschall verletzt oder während der Betriebsphase durch den starken Wartungsverkehr aus ihrem Lebensraum vertrieben werden. Die in der Genehmigung vorgesehenen Maßnahmen, die eine Verletzung oder Tötung von Schweinswalen verhindern sollen, sind nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht ausreichend. So berücksichtigen die Maßnahmen beispielsweise nicht, dass etwa Kälber langsamer schwimmen als erwachsene Tiere. Sie können deshalb den Bereich, in dem es zu Verletzungen ihres Gehör kommen kann, nicht schnell genug verlassen.
Der in der Genehmigung festgelegte Lärmschutzwert, der in 750 Metern Entfernung zur Rammstelle nicht überschritten werden darf, beträgt 160 dB. Mit diesem Wert werden jedoch 12,2 Prozent des Schutzgebiets Plantagenetgrund verlärmt. Von Juni bis September dürfte das jedoch nur ein Prozent des Gebiets beeinträchtigen, im Rest des Jahres maximal fünf Prozent.
Störbereich absichtlich kleingerechnet
Der geplante Windpark hat eine Größe von etwa 9 mal 19 Kilometern. Der in der Genehmigung berücksichtigte Störbereich wurde jedoch nur im Umkreis von 8 Kilometern um den Windparkmittelpunkt berechnet und deckt damit nicht einmal die gesamte Windparkfläche ab. Tatsächlich ragt der Störbereich deshalb viel weiter in die benachbarten Schutzgebiete hinein als die Genehmigung vorgibt.
Weitere Kritikpunkte
Die Genehmigung des Windparks schließt nicht mit hinreichender Sicherheit aus, dass sich das Verletzungs- und Tötungsrisiko für europäische Vogelarten durch den Bau und Betrieb der 103 geplanten Anlagen signifikant erhöht. Mehr →
Das Baugebiet des geplanten Offshore-Windparks vor dem Darß liegt unmittelbar in einem Knotenpunkt des internationalen Vogelzugs und in direkter Nähe zu mehreren FFH- und Vogelschutzgebieten. Diese würden durch den Bau und Betrieb der Anlagen negativ beeinträchtigt. Mehr →
Im April 2020 ist ein Offshore-Versorgungsschiff mit einer Windkraftanlage vor der ostfriesischen Insel Borkum kollidiert. Dieses Havarie-Risiko besteht auch auch beim geplanten Windpark Gennaker vor dem Darß, wird aber bei der Planung nicht ernst genommen. Mehr →
Der NABU hat Widerspruch gegen die Baugenehmigung des Offshore-Windparks Gennaker in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns eingelegt. Massive Umweltschäden können von den rund 103 Windenergieanlagen zehn Kilometer nördlich des Darß ausgehen, insbesondere für Zug- und Rastvögel. Mehr →