Hansa PowerBridge gefährdet Riffe in der Ostsee
NABU lehnt geplante Trassenführung ab
02. August 2021 - Mit der sogenannten Hansa PowerBridge, ein erdverlegtes 300 kV Hochspannungskabel, plant die Netzbetreiberin 50Hertz zusammen mit dem schwedischen Netzbetreiber Svenska kraftnät eine neue Gleichstromverbindung zwischen Deutschland und Schweden zu bauen. Ziel ist temporär überschüssigen Strom über das Meer nach Schweden zu transportieren, der dort entweder direkt verbraucht oder in den schwedischen Wasserkraftwerken zwischengespeichert werden kann.
In deutschen Hoheitsgewässern führt dabei eine Strecke von 175 km, davon ca. 80 km im Küstenmeer von Mecklenburg-Vorpommern, durch die Ostsee. Der NABU Mecklenburg-Vorpommern hat zu diesem Teilabschnitt im März 2021 Stellung genommen und kommt nach Sichtung der Unterlagen zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass vor allem eine erhebliche Beeinträchtigung der Riffe im marinen Schutzgebiet „Darßer Schwelle“ vorliegt, die vorgeschlagene Kompensation der Eingriffe mittels vorhandener Ökokonten des Landes MV im terrestrischen Bereich untauglich ist und eine ausreichende Alternativenuntersuchung fehlt.
Der NABU geht im Bereich der zur Kabelverlegung geräumten Riffabschnitte von einem langandauernden bis dauerhaften Funktionsverlust des Lebensraumtyps Riffe aus. Die betroffene Fläche reißt die sogenannte Erheblichkeitsschwelle von fünf Hektar, da bei der Ablage der geräumten Blöcke auch zusätzlich in andere Bereiche des Riffes eingegriffen werden soll, ein Umstand der bis jetzt nicht hinzuaddiert wurde.
Nähere Infos können Interessierte der Stellungnahme des NABU MV entnehmen.
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Weitere Beteiligungen
Bei Eingriffen in die Natur wird der NABU meist beteiligt. In Verfahren, in denen sich der NABU mit seinen Stellungnahmen jedoch nicht durchsetzen kann, besteht die Möglichkeit, die Entscheidung der Genehmigungsbehörde gerichtlich überprüfen zu lassen.
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