Ostereier färben mit Naturmaterialien
Natürliche Farben mit Kräutern und Pflanzenteilen
Küchenabfälle, Reste von Gemüse, Wurzeln, Rinden, Blätter, Beeren und Blüten können in frischer oder getrockneter Form verwendet werden. Dabei sind der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt.
Eine gelbe/orange Farbe lässt sich wunderbar mit Kurkumawurzeln/ -pulver, brauner Zwiebelschale, Frauenmantelkraut, Goldrutenblüten, Birkenblättern oder Kamille färben. Blau- und Violetttöne entstehen beim Kochen mit Rotkohl, Blaubeeren oder Holunderbeerensaft. Dabei kann man zum Beispiel die Färbung des Rotkohls mit zwei weiteren Zutaten verändern: Fügt man dem Farbsud etwas Natron hinzu, färbt sich das Wasser von Violett in ein tiefes Blau, gibt man dem Sud hingegen etwas Essig hinzu (vorsichtig! nur wenig, da durch Essig die Schale des Eies aufgelöst wird!), nimmt die Mischung eine pink/ magenta Färbung an. Für eine rote Naturfarbe ist rote Zwiebelschale, Malventee und Rote Bete geeignet, dafür braucht man keine Chemie! Spinat, Brennesselblätter und Giersch sorgen für grüne Farbtöne. Kaffeesatz, Schwarztee oder Haselnussblätter bringen eine braune Farbe auf die Eierschale.
Wenn du den Eiern noch ein besonderes Muster oder eine Marmorierung geben möchtest, kannst du es mit Bändern umwickeln oder mit Pflanzenteilen bedrucken. Da gibt es viele tolle und einfache Techniken.
Bunt gefärbte Ostereier in allen Farben
ANLEITUNG - Ostereier färben:
Schritt 1: Färbematerial suchen
Raus in die Natur! Bereits im Frühling kann man im eigenen Garten oder vor der Haustür Wildkräuter und Pflanzen finden, die zum Färben genutzt werden können. Wichtig ist, vor dem Abschneiden schon sicherzustellen, dass die Pflanze weder geschützt noch giftig ist. Andererseits können die Färbezutaten auch für ein leckeres Gericht einkauft und die Reste zum Färben verwendet werden.
Schritt 2: Farbsud vorbereiten
Die Grundrezeptur ist stets dieselbe: Die Pflanzenteile werden möglichst kleingeschnitten und etwa 30-40 Minuten in Wasser ausgekocht, dabei muss das Wasser das Färbegut komplett bedecken. Je mehr Färbegut, desto satter ist die Farbe, mit weniger Material lassen sich tolle Pastelltöne erzielen. (Für das Färben mit Rinde muss etwas mehr Vorbereitungszeit eingeplant werden, da die Rinde etwa zwei Tage in Wasser eingeweicht werden muss, bevor sie zum Färben der Ostereier genutzt werden kann.) Das Färbewasser wird anschließend durch ein Sieb oder Tuch gegeben und abgeseiht. Nun darf der Farbsud abkühlen und vom Topf in evtl. kleinere Gefäße umgefüllt werden. In der Zwischenzeit können die Eier (am besten Bio- Eier) kochen, dabei hat meist jeder seine eigene Technik.
Weiße Eier nehmen die Farbstoffe leichter an als braune, jedoch lassen sich mit weißen und braunen ganz unterschiedliche Farbergebnisse und Nuancen erzielen.
Schritt 3: Eier mit Essig einreiben
Die Eier werden mit etwas Essigwasser eingerieben/ gewaschen, das macht das Farbergebnis intensiver und die kleinen rosafarbenen Codes auf den Eiern können so leicht entfernt werden.
Schritt 4: Eier färben
Sobald Eier und der Farbsud abgekühlt sind, können sie in die Gefäße mit dem Färbewasser gelegt werden. Um ein kräftiges Farbergebnis zu erzielen, lässt man die Eier länger als zwei Stunden im Sud liegen, am besten sogar über Nacht. Wer ein wenig mit den Farbvarianten der Eier experimentieren möchte, kann die einzelnen Farbenbäder untereinander mischen und aus einem gelben Kurkuma-Farbsud und einem blauen Rotkohl(+Natron)-Farbsud ein sattes Grün mischen.
Farbsud für Garne, Stoffe und Perlen
Das Färbewasser kann nach dem Färben noch für andere Färbemethoden genutzt werden. Prima lassen sich Holzperlen, Garne oder pflanzliche und tierische Stoffe wie Leinen, Baumwolle, Hanf und Wolle mit dem Farbsud der Eier färben. Nochmals aufgekocht und in Einmachgläsern oder dem Gefrierfach kann die Farbe sogar für einige Wochen haltbar gemacht werden.
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