Anzuchterde selber mischen
Klimafreundliche Erde für Garten und Balkon vorbereiten
Bald startet die Gartensaison: Die Tage werden länger und es wird langsam immer wärmer. Die Vorfreude und Ungeduld ist groß und so manchem kribbelt es schon in den Fingern, den eigenen Garten, die Terrasse oder den Balkon endlich wieder auf die kommende Jahreszeit vorzubereiten, die Sonne inmitten von blühenden Pflanzen und Kräutern zu genießen und mit dem Pflanzen und Säen zu beginnen.
Wozu braucht man überhaupt spezielle Anzuchterde?
Anzuchterden bieten Samen und Stecklingen optimale Keim- und Wachstumsbedingungen und versorgen die Pflanzen mit ausreichend Feuchtigkeit und Sauerstoff. Normale Garten- oder Blumenerde hingegen ist oft auf die Bedürfnisse großer und ausgewachsener Pflanzen angepasst und meist vorgedüngt. Für die kleinen Keimlinge ist diese Erde zu nährstoffreich. Zu viele Nährstoffe würden das Wachstum in die Höhe vorantreiben, nicht aber das Wurzelwachstum. Damit die Keimlinge zu starken Gemüsepflanzen heranwachsen ist ein luftig-lockeres, keimfreies und nährstoffarmes Substrat erforderlich, damit die Jungpflanzen kräftige Wurzeln ausbilden. Denn nur ein starkes Wurzelgeflecht bietet eine Basis für eine starke Pflanze.
Vorgefertigte Anzuchterden/ Kräutererden gibt es schon im Handel, allerdings enthalten diese meist Torf . Für handelsübliche Blumenerden werden beim Abbau von Torf wertvolle Moore zerstört und Lebensräume von vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten leiden unter dem Abbau. Wer seinen Garten naturnah und umweltfreundlich Gestalten möchte, sollte unbedingt auf die Verwendung von Torf verzichten. Der NABU ruft mit einer bundesweiten Torffrei-gärtnern-Aktion dazu auf, um das Thema Moorschutz stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Jeder kann etwas für den Arten- und Klimaschutz tun: Ganz einfach durch den Verzicht auf torfhaltige Produkte. Torf gehört ins Moor, nicht ins Gartenbeet!
Drei Elemente einer guten Aussaaterde
Mit wenigen Mitteln lässt sich eine eigene, torffreie Anzuchterde ganz leicht herstellen. Die selbst hergestellte Erde ist sogar günstiger, die Plastikverpackung der gekauften Erde fällt weg und die Zutaten lassen sich oft im eigenen Garten finden.
Das benötigt ihr für die Herstellung von eigener Anzuchterde:
- ein Drittel lockere Gartenerde
- ein Drittel gut ausgereifter Kompost
- ein Drittel Sand (nicht zu fein - mittlere Körnung)
Die einzelnen Zutaten werden zunächst gesiebt und gut vermischt. Danach könnt ihr sofort mit dem umfüllen und der Aussaat beginnen. Wer auf Nummer sicher gehen und alle Keime, Unkrautsamen und Pilze aus der Erde entfernen will, sterilisiert sie vorher durch Dämpfen im Backofen bei 120 Grad für etwa 45 Minuten. Es funktioniert aber auch sehr gut ohne diesen Schritt. Wichtig ist, dass die gedämpfte Erde erst gut auskühlt, bevor sie in die Anzuchttöpfchen kommt, Zusätzlicher Dünger ist nicht notwendig, in der Gartenerde und in dem Kompost sind genügend Nährstoffe vorhanden.
Auch die Anzuchttöpfchen lassen sich plastikfrei aus nachhaltigen Ressourcen herstellen, die eigentlich jeder zuhause hat. Super eignen sich Eierpackungen, Toilettenpapierrollen oder auch selbstgebastelte Töpfchen aus altem Zeitungspapier.
MEHR ZUM PROJEKT
Mit fortlaufenden Garten- und Pflanzentipps zeigen wir wie einfach es ist, seinen Garten naturnah zu gestalten, welche natürlichen Heilmittel im Pflanzenreich zu finden sind und wie vielfältig heimische Pflanzen und Kräuter genutzt werden können. Mehr →
Viele heimische Wildpflanzen werden seit Jahrhunderten auch als Heilpflanzen verwendet. Verarbeitet zu Ölen, Salben oder Tees entfalten sie ihre jeweiligen Wirkungen. Einige dieser Pflanzen stellen wir hier vor. Mehr →
wieitere Natur- und basteltipps
Nase-weiß-Rätsel sind tolle Rätsel für Gruppen. Bei dieser Rätselart rufen die Kinder nämlich die Lösung nicht laut heraus, sondern legen einen Finger auf die „Nase“, wenn sie meinen es zu wissen. So kann das Wissen rund um die Natur spielerisch getestet werden. Mehr →