Fledermaus- und Nachtfalterbeet anlegen
Den Garten fit für Nachtschwärmer machen!
Bereits ab März/ April, in der Abenddämmerung, kann man die nächtlichen Flugkünstler lautlos durch die Luft fliegen sehen: Fledermäuse sind nach ihrem langen Winterschlaf in ihren Jagdgebieten unterwegs und müssen jetzt ordentlich fressen, vor allem die Weibchen. Wer mehr über die kleinen Nachtjäger erfahren möchte, kann viele wissensreiche und hilfreiche Informationen zur Fledermaus, in dem vergangenen Post, der letzten Woche finden.
Um in den Garten eine Vielzahl von Nachtschwärmern, vor allem Fledermäuse zu locken, sollte dieser möglichst mit artenreichen und heimischen Kräutern, Stauden und Gehölzen gestaltet sein. Blühende Pflanzen sorgen für einen farbenfrohen Garten und zeigen die geheimnisvolle Lebensweise verschiedener Tierarten. Je naturnaher der Garten, desto größer ist auch die Vielfalt an Insekten. Die ausgewählten Pflanzen sollen einerseits nachtaktive Insekten anlocken, indem sie nachts einen intensiven süßlichen Duft verströmen und andererseits ausreichend Nektar bieten. Tag- und Nachtfalter können im Gegensatz zu Bienen keinen Pollen sammeln, stattdessen saugen sie den Nektar aus tiefen engen Blütenröhren, der für Bienen und Fliegen nicht erreichbar wäre. Besonders weiße, gelbe, rosa und violette Blütenfarben werden von den Nachtfaltern wie dem heimischen Brauner Bär (Schmetterling des Jahres 2021), Abendpfauenauge oder Eulenspinner angeflogen, denn die Blüten reflektieren für das menschliche Auge unsichtbares ultraviolettes Licht. Gut für Fledermäuse und andere Gartenbewohner ist es auch, einen Teich anzulegen. Das Wasser zieht viele Insekten an und bietet Fledermäusen so einen reich gedeckten Tisch.
So ein blütenreiches Nachtschwärmerbeet lässt sich übrigens ohne viel Aufwand im eigenen Garten anlegen:
Der große Vorteil eines nachtfalterfreundlichen Garten: er ist immer auch ein Fledermausgarten, da diese wichtige Nahrungsgrundlagen der Fledermäuse sind. Der alarmierende Rückgang von vielen Insektenarten hat auch für unsere Fledermäuse fatale Folgen und Aussichten.
Bevor für die neue Gartenplanung eine Pflanzenauswahl festgelegt wird und der Bereich mit vielen Blühpflanzen bepflanzt werden kann, müssen Standortwahl und Bodenvorbereitung getroffen werden. Die Vorbereitung ist dabei besonders wichtig. Ist der Boden gelockert, eventuell durchlässiger bearbeitet worden sowie Steine und Beikräuter entfernt, kann die Auswahl an Pflanzen getroffen und ein Pflanzplan erstellt werden. Sonnig, halbschattig, trocken bis feucht, sandig oder steinig – für die verschiedenen Ansprüche an Klima und Boden muss die Pflanzenwahl an die Gegebenheiten angepasst werden. Nur am richtigen Standort können Stauden und Kräuter gedeihen und ihre volle Wachstumskraft entfalten. Für ein Fledermausbeet, eignet sich ein sonniger/ halbschattiger Standort am besten, da viele der nachtblühenden Pflanzen Sonnenanbeter sind. Nicht nur Farben müssen für die Vorbereitung geschickt ausgewählt und kombiniert werden, auch Wuchsform und –höhe, Blühabfolge, Ausläuferbildung und Textur und Form der Blätter sollten dabei berücksichtigt werden.
Das Fledermausbeet sieht zu Beginn noch sehr übersichtlich aus, doch mit etwas Zeit und Geduld werden die Pflanzen schnell in die Höhe wachsen und für einen bunten nektarreichen Blütenteppich sorgen.
Geeignete Pflanzen für ein Nachfalter-/Fledermausbeet:
Mehr zum Projekt
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