Eine Nacht im Wald
Im Jagdrevier von Fledermäusen und Eulen wird die Nacht zum Tag
Im Hochsommer sind die Abende lau und laden auch zu später Stunde noch zum draußen sein ein. Egal, ob von der eigenen Terrasse, dem Balkon oder beim Spaziergang im Wald: Wer sich zur Dämmerungszeit draußen im Freien bewegt, hat gute Chance von einem der lautlosen Jäger überflogen zu werden. Fledermäuse und Eulen sind nachtaktiv und begeben sich mit Einbruch der Dunkelheit auf Nahrungssuche.
Dabei ist die Angst vor den nachtaktiven Säugetieren, die in vielen Köpfen noch herum spukt, völlig unbegründet. Die heimischen Fledermäuse ernähren sich weder von menschlichem noch vom Blut anderer Tiere. Ihre Hauptbeute besteht aus Insekten, aber auch Spinnen und Weberknechte stehen auf dem Speiseplan. Die Mopsfledermaus zum Beispiel hat sich auf kleine Schmetterlinge spezialisiert. Der Große Abendsegler knackt sogar Maikäferpanzer, die er im freien Luftraum erbeutet.
Ultraschall und große Augen
Während Fledermäuse ihre Beute mittels Echoortung aufspüren, nutzen Eulen ihre großen, nach vorne gerichteten Augen. Mit ihnen können sie nicht nur räumlich sehen, sondern auch Geschwindigkeiten sehr gut einschätzen. Wohl jeder kennt die typischen Kopfdrehungen, die Eulen ausführen können. Bis zu 270° können sie ihren Kopf drehen. Die Augen sind dagegen unbeweglich. Eulen, die im Wald leben, praktizieren häufig die Ansitzjagd, bei der sie von einem Aussichtsplatz, einer so genannten Warte, aus auf Beute wie Mäuse, Schlangen, Käfer, Würmer oder Schnecken lauern.
Flug mit Schalldämpfer
Der möglichst lautlose Flug ist für einen Beutegreifer, der im Dunkeln vorwiegend auf sein Gehör angewiesen ist, von großer Bedeutung. Zum einen kann er sich geräuschlos seiner Beute nähern, zum anderen wird sein extrem feines Gehör nicht durch Fluggeräusche gestört, die die Ortung der Beute erschweren würden. Eulen besitzen feine Zähnchen an der Außenkante ihrer Schwingen, die den beim Fliegen entstehenden Luftstrom in zahlreiche kleine Wirbel zergliedern, wodurch jedes Geräusch, selbst im Ultraschallbereich, unterdrückt wird.
Alle Eulen und Fledermäuse sind gesetzlich geschützt. Ihre Lebensräume sind durch die Vernichtung alter naturbelassener Wälder stark gefährdet. Die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft bietet immer weniger Platz für Insekten und Kleinsäuger, die Hauptnahrungsquelle der Fledermäuse und Eulen.
Batnight – seltene Kunstflieger hautnah bestaunen
Übrigens, am letzten Augustwochenende ist es wieder soweit: Bei der Batnight dreht sich alles um die Fledermaus. In ganz Deutschland bieten NABU-Gruppen Exkursionen und Feste rund um das Thema Fledermaus an. Das Highlight sind immer die abendlichen Wanderungen mit Bat-Detektor, bei dem die Ultraschalllaute der fliegenden Säuger hörbar gemacht werden.
Weitere Informationen
Am letzten vollen August-Wochenende (30. und 31. August) dreht sich bei der Internationalen Batnight alles um die kleinen Flattertiere. In ganz Deutschland bieten NABU- und LBV-Gruppen Exkursionen und Feste für große und kleine Fledermausfans an. Finden Sie Aktionen vor Ihrer Haustür! Mehr →