Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung muss erhalten werden
NABU-Delegierte fordern Sicherung der staatlichen Natur- und Umweltbildung in Mecklenburg-Vorpommern
19. Oktober 2020 - Auf der Landesvertreterversammlung des NABU in Güstrow haben die Delegierten am vergangenen Wochenende eine Resolution zum Erhalt der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Die Delegierten fordern den Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Till Backhaus, auf, die Bildungseinrichtung in ihrer jetzigen Form zu erhalten und gleichzeitig so auszustatten, dass sie ihrer Aufgabe den wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen im Bereich Natur, Umwelt und nachhaltige Entwicklung entsprechend langfristig nachkommen kann.
„In einer Zeit der zunehmenden Belastung unserer Umwelt, rasanten Veränderungen von Landschaft und Lebensräumen sowie des ungebremsten Artensterbens ist die Vermittlung gesicherten ökologischen Wissens eine der wesentlichen Voraussetzungen für den Erhalt der Natur und ihrer nachhaltigen Nutzung“, so NABU-Landesvorsitzender Stefan Schwill. Diesem Ziel dient die „Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern“ in ihrer Tradition seit 1954. Sie hat sich zu einer erfolgreichen und fest etablierten Institution entwickelt, die mit einem breiten Themenspektrum wesentliche Grundlagen auch und insbesondere für den ehrenamtlichen Naturschutz liefert. Dabei ist sie nicht nur Garant für fachliche Weiterbildung, sondern auch ein zentraler Ort der Diskussion und des Erfahrungsaustauschs zwischen verschiedenen Berufs- und Interessengruppen.
Die aktuell vorgesehene Auflösung des Dezernats „Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern“ im LUNG verkennt die enorme Bedeutung der Lehrstätte. „Es ist zu erwarten, dass die im Vergleich zu den gewaltigen Bildungsaufgaben im Bereich Natur und Nachhaltigkeit ohnehin geringe Personalausstattung weiter reduziert wird“, äußert Stefan Schwill die Sorge der NABU-Delegierten. „Mecklenburg-Vorpommern droht hier von einem einstigen Vorreiter der Natur- und Umweltbildung zum abgehängten Schlusslicht zu werden.“
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