Das Johanniskraut
Ein wahrer Sonnenspeicher und Lichtbringer
Das Johanniskraut trägt zur Blütezeit goldgelbe Blüten, die in einer Scheindolde stehen. Die Blätter sind gegenständig und haben eine längliche, eiförmige Blattform. Ihre strahlend gelbe Blütenfarbe, gibt die Kraft und Fülle des puren Sonnenlichts wider. Ihre Staubgefäße stehen wie Sonnenstrahlen aus der Blüte heraus. Ein typisches Erkennungsmerkmal sind die durchscheinend, dicht punktierten Löcher, die man besonders gut erkennt, wenn man die Blätter gegen das Licht hält. Diese Löcher sind Öldrüsen. Zerreibt man diese mit den Fingern, so färben sie sich rot.
Ein wahrer Sonnenspeicher und Lichtbringer - Wie wichtig das Johanniskraut als Heilpflanze war, zeigt sich in den vielen Bräuchen, die sich um diese besondere Pflanze entwickelt haben. Die Johannisnacht ist die Nacht auf den Johannistag, vom 23. auf den 24. Juni. Die Sonne steht am höchsten, scheint am längsten und ist voller heilender Wärme für uns, kaum eine Pflanze öffnet seine Blüten so pünktlich wie das Johanniskraut. Das Heilkraut ist mit vielen Bräuchen verbunden, wie beispielsweise der Sonnwendfeier, der Johannisnacht und dem Tanz um das Johannisfeuer.
Das Johanniskraut hat seinen Namen von Johanni, dem Täufer Johannes, es beginnt zur Zeit der Sommersonnenwende zu blühen und gilt in dieser Zeit gepflückt als besonders wirksam. Es soll Sonne, Feuer und Sonnenwende miteinander verbinden. Die Blütezeit des heilsamen Sonnenkrauts ist von Juni bis August, wobei der Blühbeginn um den Johannistag, dem 24. Juni ist. Der Tag steht in enger Verbindung mit der Sommersonnenwende weshalb das Johanniskraut auch den Namen Sonnenwendkraut trägt. Vor allem in den nördlichen Breiten gilt das Licht, die Wärme der Sonne und der lange Tag als Gleichnis für das Wunder des Lebens.
Johanniskraut heilt Gemüt und Wunden
Die Sommersonnenwende, charakterisiert durch den längsten Tag des Jahres, beging man in vorchristlicher Zeit, mit einem mehrere Tage dauernden Fest. Zu dieser Zeit war es ein guter Moment, die Geister herbeizurufen und ihre Kräfte zum Schutz von Ernte und Vieh zu nutzen. Sommerwendsträuße mit weiteren Sonnenwendkräutern wie Beifuß, Kamille, Eisenkraut und Holunder wurden zu Kränzen gebunden oder in Büscheln vor die Tür gehangen. Gleiches galt für den Erhalt der Gesundheit und der Erlangung von Wohlstand. Noch heute lebt diese einst heilige Zeremonie vor allem in den Bräuchen der nordischen Völker weiter.
Als Heilpflanze hat es eine lange Tradition. Das kraftvolle Sonnenwendkraut wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und durchblutungsfördernd. Ein Rotöl welches in Verbindung von Öl, Johanniskrautblüten und Sonnenlicht entsteht, besticht durch seine rötliche, fast Blutrote Färbung. Es eignet sich zur Behandlung von offenen Wunden, Schürfwunden, leichten Verbrennungen wie Sonnenbrand und Blutergüssen, als Einreibungsmittel gegen Rückenschmerzen, Hexenschuss, Ischias und Rheuma. Johanniskraut ist sowohl ein häufig angewandtes pflanzliches Antidepressivum, das die Stimmung aufhellen und nervöse Unruhe lindern kann. Bei Liebeskummer, Traurigkeit, Prüfungsangst Stimmungsschwankungen sowie Schlafstörungen und leichten Depressionen wird das Sonnenkraut in der Naturheilkunde innerlich als Tee angewendet. Es ist eine Pflanze die uns schützend umhüllt und Geborgenheit für Körper und Seele schenkt. Geräuchert als Räucherstab oder Räuchermischung hilft das Kraut gegen Zahnweh, Gicht und Rheuma.
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