Der Igel – ein sympathischer Gartenbewohner
Süße Stubsnase und kleine Knopfaugen
Süße Stubsnase und kleine Knopfaugen
Der Igel – ein sympathischer Gartenbewohner
Kaum ein Wildtier steht jedes Jahr im Herbst so im Interesse der Öffentlichkeit wie der Igel. Jeder kennt ihn, jeder mag ihn und möchte zu seinem Schutz beitragen. Denn obwohl die meisten Menschen schon mal einen Igel gesehen haben, ist der kleine Insektenfresser gefährdet. Straßen zerschneiden seinen Lebensraum, aufgeräumte Landschaften bieten ihm keinen Unterschlupf und die intensive Landwirtschaft lässt keinen Raum für seine Nahrungstiere.
Mit Stachelkugel gegen Feinde gerüstet
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Als ausgewachsene Tiere erreichen sie eine Körperlänge von 24 bis 28 Zentimetern. Dabei wiegen sie zwischen 800 und 1.500 Gramm. Ihr auffälliges Stachelkleid unterscheidet die Igel von allen anderen einheimischen Säugetieren. Bereits bei der Geburt sind an die 100 zunächst in die aufgequollene Rückenhaut eingebettete weiße Stacheln zu sehen. Ausgewachsene Tiere haben rund 6.000 bis 8.000 Stacheln. Während die Stacheln beim Stöbern nach Nahrung oder beim Nickerchen zwischendurch entspannt am Körper anliegen, kann der der Igel sie bei Bedrohung aufrichten, indem er die unzähligen kleinen Muskeln, die jeden Stachel umgeben, anspannt. Darüber hinaus können Igel sich bei Gefahr oder Berührung blitzschnell zu einer Stachelkugel zusammenrollen und so ihren Körper vor Angriffen schützen. Denn beim zusammengerollten Igel stehen sämtliche Stacheln kreuz und quer und der Igel wird zu einer unangreifbaren Festung. Während des Winterschlafs kann ein Igel in dieser Position sogar wochenlang bewegungslos verharren.
Nachtaktive Schneckenfresser
Mit Hilfe ihres hervorragenden Geruchssinnes spüren Igel ihre Nahrung auf. Dabei reicht das Spektrum von Laufkäfern, Schmetterlingslarven und sonstigen Insekten über Regenwürmer, Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer bis zu Spinnen. Während das Gehör der Igel ebenfalls sehr gut ausgeprägt ist und bis weit in den Ultraschallbereich hinein reicht, ist das Sehvermögen der kleinen Stacheltiere nur mäßig. Die Hauptfortpflanzungszeit der Igel liegt zwischen Juni und August. Nach etwa 35 Tagen Tragzeit kommen vier bis fünf Jungigel zur Welt. Diese sind bei der Geburt 12 bis 25 Gramm schwer und rund sechs Zentimeter lang. Augen und Ohren öffnen die Kleinen erst nach zwei Wochen. Die Igeljungen werden rund 42 Tage gesäugt, bevor sie selbständig und bei der Futtersuche auf sich selbst angewiesen sind. In diesem Lebensabschnitt wiegen sie etwa 300 Gramm.
Schlafen, wenn die Nahrung knapp wird
Zur Überbrückung der nahrungsarmen Monate halten Igel Winterschlaf. Dazu suchen sie meistens im November bei anhaltenden Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt ein Winterquartier auf, zum Beispiel Laub- und Reisighaufen. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit sind Igel im beginnenden Herbst auch tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere müssen sich für den bevorstehenden Winterschlaf noch einige Fettreserven anfressen. Während des Winterschlafs verlieren Igel 20 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts.
Mehr Unterschlupf im Garten
Ein guter Lebensraum für Igel ist reich gegliedert. Nistgelegenheiten in Hecken und Gebüsch sind für sie ebenso wichtig, wie ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Heutzutage sind Igel fast ausschließlich auf menschliche Siedlungsräume angewiesen, weil sie dort bessere Lebensbedingungen vorfinden als in der ausgeräumten Agrarlandschaft.
Sie können Igeln helfen, indem sie in Ihrem Garten Unterschlupfmöglichkeiten in Form von Holzstapeln und Reisighaufen anbieten. Außerdem sollten Sie auf Gifte verzichten – vor allem Schneckenkorn und Rattengift können den kleinen Insektenfressern zum Verhängnis werden.
Mehr Informationen
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