Schnelles Vogelfutterhäuschen
Futterstelle aus alten Getränkekartons
Wunderbare Naturerlebnisse im Winter kann erleben, wer Vögel im Garten oder auf dem Balkon füttert und ihnen so über die kalte Jahreszeit hilft. Im Winter ist der Energiebedarf von Vögeln besonders hoch, aber gleichzeitig ist die Futtersuche erschwert. Deshalb werden Futterstellen i.d.R. sehr gut angenommen.
Für die Fütterung muss man sich nicht gleich ein hochwertiges Futtersilo kaufen. Von althergebrachten Futterhäusern, in denen Vögel durch das Futter laufen können, ist aus hygienischen Gründen übrigens abzuraten. Die Vögel koten auf das Futter, was zu Krankheitsübertragungen führen kann.
Mit selbstgebastelten Futterhäusern aus alten Getränkekartons kann man zumindest temporär eine prima Alternative zu einer gekauften Futterstelle schaffen bzw. eine zweite Futterstelle, auf welche weniger durchsetzungsstarke Vögel ausweichen können, einrichten.
Vor allem für Kinder ist das ein tolles kleines Projekt. Sie erleben ganz direkt, wie sie Tieren aus ihrem direkten Lebensumfeld selber helfen können. Dabei geht es um die Förderung von Empathie gegenüber unseren Mitlebewesen, um das Erleben von Selbstwirksamkeit sowie um die Stärkung des Selbstbewusstseins. Als Belohnung für die Arbeit lassen sich die Vögel ganz wunderbar beobachten.
Hinzu kommt, dass Upcycling von Dingen, die man nicht mehr benötigt, Ressourcen spart und nichts kostet.
Anleitung
Für ein Vogelfutterhäuschen benötigt man zwei leere Getränkekartons, ein Stück Draht, ein dünnes Ästchen, eine Schere und zum Vorzeichnen der Öffnung einen Edding.
Zunächst werden beide Getränkekartons ausgespült. Ganz leer bekommt man sie nicht, daher muss man damit rechnen, dass beim Aufschneiden noch etwas Flüssigkeit herausläuft.
Dann werden in einen Karton vorne und hinten Öffnungen, durch die die Vögel Futter herauspicken können, geschnitten. Die Öffnungen vorzuzeichnen ist hierbei hilfreich. Bei der Höhe der Öffnungen ist zu beachten, dass darunter noch die Sitzstange angebracht werden muss. Die Höhe darf aber auch nicht zu hoch sein, da die Vögel sonst nicht alles Futter herauspicken können.
Für das Dach nimmt man den zweiten Getränkekarton, den man seitlich aufschneidet und dann Boden und das obere Ende abschneidet. Übrig bleibt ein flaches Stück, das als Dach genutzt wird. Dieses Teil wird so zugeschnitten, dass v.a. die beiden Seiten mit den Öffnungen am ersten Karton von einem mehrere Zentimeter breiten Vordach überragt werden. Dies ist sehr wichtig, da das Futter sonst nass würde und folglich schimmeln könnte.
Wenn das Dach angepasst ist, wird bei diesem Teil ein Loch genau in der Größe des inneren Schraubverschlusses (vom ersten Karton) geschnitten. Das Loch des Dachteils soll ganz knapp über den geöffneten Schraubverschluss passen. Mit dem Deckel wird das Dach fixiert. So kommt man ohne Kleber aus.
Nun wird werden zwei kleine Löcher für die Sitzstange ein Stückchen unter den Öffnungen gebohrt und sodann die Stange durchgesteckt. Die Löcher sollten etwas kleiner im Durchmesser als die Stange sein, damit diese Halt findet.
Zum Schluss wird ein Draht oder eine feste Schnur als Aufhängevorrichtung angebracht.
Noch ein paar Hinweise:
Wichtig: Das Futterhäuschen sollte nicht bemalt oder beklebt werden, damit es nach der Nutzung als Futterhäuschen in den dafür vorgesehenen Gelben Sack geworfen und entsprechend recycelt werden kann. Den Vögeln ist das Aussehen des Futterhäuschens übrigens egal. Wichtiger ist der Standort, von dem aus die Vögel ihre Umgebung gut einsehen können sollten, damit sie sich sicher fühlen.
Tipp: Nicht jede Futtermischung wird von den Vögeln angenommen. Da heißt es, genau hinschauen. Billige Mischungen enthalten häufig einen hohen Getreideanteil, der meist verschmäht wird. Sonnenblumenkerne dagegen werden von sehr vielen Vogelarten gern angenommen; wenn man dazu noch Haferflocken und ein paar Rosinen gibt, macht man fast alle Vögel, die im Winter bei uns bleiben, glücklich. Gute Futtermischungen bekommt man z.B. bei Vivara.
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