Hornissen in der Naturschutzstation
Praktische Lösung für friedvolles Miteinander gefunden



Hornissen am Nest - Foto: Ingo Ludwichowski
29. August 2022 - „Als wir bemerkten, dass sich in der Nähe des Gartenausgangs in der Naturschutzstation Hornissen angesiedelt haben, mischte sich unter die Freude über diese tollen Tiere leider auch ein wenig Sorge, wie wohl die vielen Besucher der Naturschutzstation auf diese großen Insekten reagieren würden“, sagt Eva Rieber vom NABU Mecklenburg-Vorpommern.
Das NABU-Team in der Naturschutzstation wandte sich an den für Schwerin zuständigen Wespen- und Hornissenberater Ronald Schünemann. Dieser sagt: „Durch den erhöhten Flugverkehr der Hornissen in den letzten Wochen war die Gefahr von Stichen leider stark gestiegen.“ Gemeinsam wurde beschlossen, die Hornissen nicht umzusiedeln, sondern ihre Flugbahn etwas zu verändern, so dass ein versehentliches Zusammenstoßen zwischen Mensch und Tier sehr unwahrscheinlich wird. „Durch eine Plane vor dem Kasten müssen die Hornissen nun deutlich höher fliegen, um an den Eingang zu ihrem Nest zu gelangen“, erklärt der Ronald Schünemann. Nach nur kurzer Irritation fliegen sie nun über den Köpfen der Menschen hinweg und ein friedliches Miteinander ist gesichert. Seitlich kann das Nest immer noch eingesehen und das emsige Treiben und die Flugkünste der Hornissen bewundert werden. „Das Banner, mit dessen Hilfe die Flugbahn der Insekten nun umgelenkt wurde, haben die Stadtwerke Schwerin GmbH (SWS) mir dankenswerterweise für diesen Zweck zur Verfügung gestellt“, so Schünemann.
Tust Du mir nichts, tue ich Dir nichts!
Angst vor Hornissen meist unbegründet

Eva Rieber und Wespenberater Ronald Schünemann vor dem Banner der Stadtwerke Schwerin, das nun die Flugbahn der Hornissen umlenkt. - Foto: Benjamin Weigelt
Hornissen gehören zur Familie der Faltenwespen (Vespidae). Wie für alle Wespen gilt auch bei ihnen: Tust Du mir nichts, tue ich Dir nichts! „In der Regel greifen Wespen nur an, wenn sie sich oder ihr Volk bedroht fühlen“, erklärt der Wespen- und Hornissenberater. „Häufig ist der erste Ruf nach Sichtung eines Wespennests jedoch, die Wespen müssten weg. Im weiteren Gespräch kommt dann aber meistens heraus, dass es noch gar keine Probleme gab“, erzählt er aus der Beraterpraxis. „Es handelt sich häufig um Unwissenheit und die Angst, gestochen zu werden. Vor Ort gehe ich dann in der Regel ohne Stichschutz dicht an das Nest und zeige den Bürgern, dass die Tiere nicht `stichwütig` sind. Zu 95 Prozent kann ein Wespenvolk problemlos am Standort verbleiben.“
Hier finden Sie Adressen und Kontakte zu Wespen- und Hornissenberatern (u. a. Ronald Schünemann) in Mecklenburg-Vorpommern.
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