Der Eisvogel
Fliegender Edelstein
Er gilt als Vorzeigevogel naturnaher Fließ- und Stillgewässer. Woher der Eisvogel seinen Namen hat, ist jedoch umstritten. Während manche den Namen auf das althochdeutsche Wort "eisan" für schillern oder glänzen zurückführen, sehen andere ihn als "Eisenvogel" und vermuten einen Bezug auf das stahlblaue Rücken- oder das rostfarbene Bauchgefieder. Auch der simple Vergleich des blauen Gefieders mit dem Glanz des Eises ist nicht von der Hand zu weisen.
Schillernde Persönlichkeit
Sein farbenprächtiges Federkleid macht den etwa spatzengroßen Eisvogel unverwechselbar. Männchen und Weibchen lassen sich an der Schnabelfärbung unterscheiden: Nur beim Weibchen ist die Basis des ansonsten schwarzen Unterschnabels orange gefärbt. Nicht umsonst nennt man den Eisvogel auch blauen Blitz. Denn selbst wenn man sich geduldig auf die Lauer legt, bekommt man selten mehr als einen blauen Blitz, der am Ufer eines Flusses entlang schnellt, zu sehen.
Kleine Fische als Liebesbeweise
Dass ein Eisvogel in der Nähe ist, verrät uns meist erst ein hohes, durchdringendes "tjiih". Diesen Kontaktruf lassen die schillernden Vögel auf ihrem rasanten Flug oder beim Beuteansitz erklingen. Eisvögel brüten ab Ende März oder Anfang April in ihren meist selbst gegrabenen Brutröhren in steilen Lehm- oder Sandwänden an Uferböschungen, aber auch immer wieder fernab der Nahrungsgewässer, zum Beispiel im Wurzelteller eines umgestürzten Baumes. Um einem Weibchen zu imponieren, überreicht das Eisvogel-Männchen kleine Fische mit einer Verbeugung.
Geschickter Fischer
Der Eisvogel stillt seinen Hunger mit 15 bis 30 Gramm Kleinfischen pro Tag. Im Sommer gehören auch Insekten und kleine Frösche zu seinem Nahrungsspektrum. Zur Jagd verschafft sich der Eisvogel von einer Sitzwarte aus einen Überblick über das Gewässer. Wenn er eine mögliche Beute entdeckt, stürzt er sich schräg nach unten kopfüber ins Wasser und beschleunigt dabei meist mit kurzen Flügelschlägen. Im Allgemeinen dauert ein Versuch nicht mehr als zwei bis drei Sekunden. Obwohl der Eisvogel sich beim Fischen sehr geschickt anstellt, ist nicht jeder Tauchgang erfolgreich.
Liebt sauberes Wasser
Wo sich der Eisvogel wohl fühlt, finden auch viele andere Lebewesen einen hochwertigen Lebensraum. Der Eisvogel ist eine klassische Flaggschiffart für naturnahe, vom Menschen wenig beeinflusste Fließ- und Stillgewässer, ein herausragender Vertreter eines Lebensraums, der in unserer Kulturlandschaft selten geworden ist. In Mecklenburg-Vorpommern kommt der Eisvogel noch an vielen Fließgewässern vor. Voraussetzung für seine Ansiedlung sind kleinfischreiche Gewässer mit ausreichender Sichttiefe und entsprechenden Sitzwarten an den Ufern. Deutschlandweit sind die Bruthabitate des Eisvogels durch wasserbauliche Maßnahmen, Ufergestaltung sowie Uferbebauung gefährdet. Darum ist der Erhalt von Steilwänden am Ufer oder in Gewässernähe besonders wichtig.
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